Helle Köpfe (3)
Der Biologe Ralf Baumeister versucht, Erbkrankheiten in einem Wurm aufzuspüren

Schon lange ist der 52-Jährige in der Wissenschaftslandschaft in Freiburg fest verankert. Bei der ersten Freiburger Bewerbung beim Exzellenzwettbewerb war er intensiv beteiligt.
Einfallsreiche und kluge Wissenschaftler sind die Grundlage für den Erfolg einer Universität und einer Region. Wir stellen Ihnen in dieser Serie Forscher vor, die den Wirtschaftsstandort Südbaden starkmachen: helle Köpfe, die in der globalen Wissenschaftswelt eine Rolle spielen, die Herausragendes leisten oder faszinierende Fragen lösen. Heute: der Biologe Ralf Baumeister.
Das Wesen, dem sich Ralf Baumeister mit voller Kraft widmet, ist durchsichtig, ein Zwitter und passt unter einen Fingernagel. Es ist das wohl am besten erforschte Tier der Welt: der Fadenwurm Caenorhabditis elegans, von Forschern liebevoll C. elegans genannt. Während seines Biologiestudiums habe er das erste Mal von dem unscheinbaren Bodenbewohner gehört, erinnert sich Baumeister noch rund 30 Jahre später: "In der Informatikvorlesung hat der Professor erzählt, dass von einem Tier – von welchem hat er damals nicht gesagt – jetzt das komplette Nervensystem mit all seinen Verschaltungen bekannt sei. Dafür habe man das Tier in 10 000 Scheiben geschnitten." Anhand der mikroskopischen Aufnahmen wurde dann der gesamte Wurm rekonstruiert – damals noch völlig ohne Computerunterstützung.
Mittlerweile haben der Wissenschaftler und seine internationalen Kollegen nicht nur jede einzelne der 302 Nervenzellen genau studiert, sind kennen auch jeweils den genauen Lebenslauf der übrigen 657 Zellen des Tieres. 1998 machte C. elegans zudem ...
Das Wesen, dem sich Ralf Baumeister mit voller Kraft widmet, ist durchsichtig, ein Zwitter und passt unter einen Fingernagel. Es ist das wohl am besten erforschte Tier der Welt: der Fadenwurm Caenorhabditis elegans, von Forschern liebevoll C. elegans genannt. Während seines Biologiestudiums habe er das erste Mal von dem unscheinbaren Bodenbewohner gehört, erinnert sich Baumeister noch rund 30 Jahre später: "In der Informatikvorlesung hat der Professor erzählt, dass von einem Tier – von welchem hat er damals nicht gesagt – jetzt das komplette Nervensystem mit all seinen Verschaltungen bekannt sei. Dafür habe man das Tier in 10 000 Scheiben geschnitten." Anhand der mikroskopischen Aufnahmen wurde dann der gesamte Wurm rekonstruiert – damals noch völlig ohne Computerunterstützung.
Mittlerweile haben der Wissenschaftler und seine internationalen Kollegen nicht nur jede einzelne der 302 Nervenzellen genau studiert, sind kennen auch jeweils den genauen Lebenslauf der übrigen 657 Zellen des Tieres. 1998 machte C. elegans zudem ...