Theater träumt Schule
Bildungsexperte Reinhard Kahl: "Immer mehr Kinder leiden an Erschöpfungsdepressionen"

Wie kann eine Schule der Zukunft aussehen? Wie kann Schule neu gedacht werden? Unter dem Titel "Theater träumt Schule" geht es zum zweiten Mal nach 2009 im Theater Freiburg um das Thema Bildung.
Von Freitag, 19. Februar, bis Sonntag, 21. Februar, wird in Vorträgen, Diskursen, Workshops und Film- und Musikvorführungen Bildungsfragen nachgegangen. Frank Zimmermann sprach darüber mit Reinhard Kahl, dem Organisator der drei Tage.
BZ: Der Titel Ihrer dreitägigen Veranstaltung lautet "Aufbruch Bildung – Abschied von der Erschöpfung." Sind unsere Schülerinnen und Schüler so erschöpft?
Kahl: Ja, natürlich nicht alle. Laut dem Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Uniklinik in Hamburg, Michael Schulte-Markwort, kommen zu ihm immer häufiger Kinder und Jugendliche mit Erschöpfungsdepressionen. Das sind keineswegs schlechte Schüler, sondern solche, die verzweifeln, wenn sie nur eine 1,5 haben.
BZ: Was lässt sie denn in diese Denkmühle geraten?
Kahl: Die mögliche Freude an Mathe, Literatur oder Musik weicht schon früh einer Verwertungssicht, man nennt das auch "Optimierung": Die Angst, wenn ich nicht sehr gut bin, bin ich ein niemand. Wenn ich nur die Bronzemedaille gewonnen habe, bin ich ein Verlierer von Gold und Silber. Vieles, was schön und interessant sein könnte, wird so zum bloßen ...
BZ: Der Titel Ihrer dreitägigen Veranstaltung lautet "Aufbruch Bildung – Abschied von der Erschöpfung." Sind unsere Schülerinnen und Schüler so erschöpft?
Kahl: Ja, natürlich nicht alle. Laut dem Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Uniklinik in Hamburg, Michael Schulte-Markwort, kommen zu ihm immer häufiger Kinder und Jugendliche mit Erschöpfungsdepressionen. Das sind keineswegs schlechte Schüler, sondern solche, die verzweifeln, wenn sie nur eine 1,5 haben.
BZ: Was lässt sie denn in diese Denkmühle geraten?
Kahl: Die mögliche Freude an Mathe, Literatur oder Musik weicht schon früh einer Verwertungssicht, man nennt das auch "Optimierung": Die Angst, wenn ich nicht sehr gut bin, bin ich ein niemand. Wenn ich nur die Bronzemedaille gewonnen habe, bin ich ein Verlierer von Gold und Silber. Vieles, was schön und interessant sein könnte, wird so zum bloßen ...