Weltmeister Frankreich
Blaues Aufputschmittel

Der Triumph der Franzosen bei der Fußballweltmeisterschaft weckt Hoffnungen auf politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt.
Es ist Wochenbeginn. Doch in Paris geht es zu wie an einem Wochenende. Die letzten Nachtschwärmer kehren nach Hause zurück: blass im Gesicht, die Stimme heiser, ein Lächeln andeutend. Das Glück, dass Frankreich Fußballweltmeister ist, hat sich nicht verflüchtigt. Es beseelt die Menschen auch am Tag danach. An den Bistrotresen, wo Fans mit um die Schultern geschlungener Trikolore an einem doppelten Espresso nippen, um halbwegs klaren Kopf zu bekommen, gibt es nur ein Thema: der WM-Sieg, der zweite in der Geschichte des Landes.
Und es wird ja auch weitergefeiert. Im offenen Bus rollen die WM-Helden am frühen Montagabend die Champs-Elysées hinab. Mehrere hunderttausend Menschen haben sich im Laufe des Nachmittags hier eingefunden, haben geduldig gewartet auf die – um zwei Stunden verspätete – Ankunft der Mannschaft und ihres Trainers. Militärjets mit blau-weiß-roten Rauchschleppen flogen über die Stadt wie bereits am Samstag, dem Nationalfeiertag. Und das war der Montag. Die Scherben vor dem Nobelrestaurant Drugstore sind eingesammelt. Zum Plündern entschlossene Jugendliche hatten sich dort mit Champagner- und Weinflaschen eingedeckt, bevor sie unter Tränengasbeschuss der Ordnungskräfte das Weite suchten. Aber das sind Spuren der Nacht, jetzt, am Tag, dominieren die Farben der Trikolore und die ...
Und es wird ja auch weitergefeiert. Im offenen Bus rollen die WM-Helden am frühen Montagabend die Champs-Elysées hinab. Mehrere hunderttausend Menschen haben sich im Laufe des Nachmittags hier eingefunden, haben geduldig gewartet auf die – um zwei Stunden verspätete – Ankunft der Mannschaft und ihres Trainers. Militärjets mit blau-weiß-roten Rauchschleppen flogen über die Stadt wie bereits am Samstag, dem Nationalfeiertag. Und das war der Montag. Die Scherben vor dem Nobelrestaurant Drugstore sind eingesammelt. Zum Plündern entschlossene Jugendliche hatten sich dort mit Champagner- und Weinflaschen eingedeckt, bevor sie unter Tränengasbeschuss der Ordnungskräfte das Weite suchten. Aber das sind Spuren der Nacht, jetzt, am Tag, dominieren die Farben der Trikolore und die ...