Zischup Frühjahr 2018

Bloß keine Peinlichkeiten

In ihrer Freizeit spielt Iva Maria Rießler aus der 8b des Freiburger Goethe-Gymnasiums Theater. Wie es für sie war, mit echten Schauspielprofis auf der Bühne zu stehen, berichtet sie in ihrem Text.  

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Bis Mitte April lief im Freiburger Stadttheater das Stück "Love Life" von Alan Jay Lerner. Das Vaudeville, für das Kurt Weill die Musik geschrieben hat, beschreibt das Leben des nie älter werdenden Ehepaares Sam und Susan Cooper. Im Stück spiele ich eine der kleineren Rollen: Elisabeth, die Tochter der beiden Hauptcharaktere. Zum Theaterspielen bin ich durch meine ältere Schwester gekommen, die ebenfalls früher am Stadttheater Nebenrollen gespielt hat. So wurde ich zum Casting für "Love Life" eingeladen und durfte dann tatsächlich mitspielen. Die Rollen für Kinder und Jugendliche sind meistens doppelt besetzt, bei den Aufführungen wird dann immer abgewechselt. "Am meisten gefällt mir, verschiedene Rollen und Charaktere zu verkörpern", meint der 14-jährige Arthur Anselm, der Elisabeths Bruder Jonny spielt.

Bei jeder Aufführung muss ich eine Stunde früher da sein. Nach dem Umziehen muss ich zuerst in die Maske, danach zum Soundcheck. Der Soundcheck ist sehr wichtig, da vor der Vorstellung überprüft werden muss, ob die Mikroports richtig eingestellt sind. Gleichzeitig werden hinter der Bühne bereits die Choreographien zum letzten Mal wiederholt. Ich gehe ebenfalls ein letztes Mal den Text durch. Dann geht es auch schon los. Alle setzen sich auf ihre Plätze und sobald der Dirigent da ist, fängt das Orchester zu spielen an.
Ich bin vor jeder Aufführung aufgeregt, egal wie oft ich das Stück schon gespielt habe. Doch wenn der Vorhang sich öffnet, ist alles wie weggeblasen - und ich konzentriere mich auf Mimik, Text und vor allem meinen Ausdruck bei der Tanzszene.

Da ich in jeder Szene ein anderes Kostüm trage, muss ich mich nach jedem Auftritt umziehen. Hinter der Bühne warte ich dann auf den nächsten Einruf der Inspizientin: "Die Kinder bitte zurück auf die Bühne". Damit die Schauspieler ihre Einsätze nicht verpassen, hängen an manchen Stellen Bildschirme, auf denen man das Geschehen auf der Bühne beobachten kann. An bestimmten Stellen während der Vorstellung habe ich etwas mehr Zeit und verbringe diese in der Kantine, ein Stockwerk tiefer.

Wenn der Vorhang nach dem letzten Auftritt fällt, ist man immer irgendwie erleichtert. Ich bin froh, dass ich nichts vergessen habe und alles geklappt hat, aber auch enttäuscht, dass es wieder vorbei ist. Der Applaus verläuft immer anders, je nach Tagesstimmung des Publikums. "Ich hoffe immer", sagt Arthur Anselm, "dass nichts Peinliches passiert oder dass ich ausrutsche." Ich bin mir sicher, dass ich all diese positiven Erlebnisse nicht so schnell vergessen werde. Ich bin sehr inspiriert und möchte unbedingt mit dem Theaterspieler weitermachen.

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