Vor einem Jahr brach in Brasilien ein Staudamm des Bergbaukonzerns Vale, 270 Menschen starben – viele Angehörige der Opfer sind traumatisiert
Marina Oliveira legt die Fotos von 270 Menschen und die Ultraschallbilder zweier Föten nebeneinander, bis sie einen großen Teil des Kirchenbodens bedecken. Es sind Porträts, Schnappschüsse, Alltagsbilder. Viele Menschen lachen, man sieht sie im Kreis ihrer Familien, mit einem Fußballpokal oder in Arbeitsuniform. Es sind Menschen allen Alters und aller Hautfarben. In wenigen Minuten ist Marina Oliveira hier mit einem Bischof aus Österreich verabredet. Er will sich informieren über die Folgen der Minenkatastrophe, die vor gut einem Jahr über die Kleinstadt Brumadinho im brasilianischen Hinterland hereinbrach. Es war das größte Minendesaster in der Geschichte Brasiliens, 270 Menschen und zwei Ungeborene wurden getötet. Aber bis heute sind die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen worden.
"Auch deshalb ist das ...