Gemeinsam für den Klimaschutz
Bürger erarbeiten Ideen und Projekte für den Klimaschutz über den Rhein hinweg
Gemeinsam den Klimaschutz voranbringen – das war das Ziel beim Projekt "R(h)einverbindlich". Nach drei Jahren und 23 Treffen setzte ein deutsch-französisches Bürgerforum in Sasbach jetzt den Schlusspunkt.
Fr, 30. Mai 2025, 16:33 Uhr
Kreis Emmendingen
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"Common Ground: R(h)einverbindlich – Liaisons Rhénanes" ist eines von bundesweit acht Projekten, die von der Robert Bosch Stiftung gefördert werden – fünf in den westlichen Grenzregionen, drei in den östlichen. Regionen, die Nachbarstaaten verbinden, seien besondere Räume mit viel Potenzial, betont die Stiftung, doch oft bremsten unterschiedliche Verwaltungsstrukturen die gemeinsame Gestaltung der Regionen. Common Ground will das ändern: Grenzübergreifende Beteiligung der Bevölkerung soll helfen, eine verbindende Beteiligungskultur zwischen Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und lokaler Bevölkerung beiderseits der jeweiligen Grenze zu etablieren. Gemeinsam sollen regionale Herausforderungen angegangen, Potenziale freigesetzt und Lösungen gefunden werden.
1111 Menschen waren bei 23 Veranstaltungen aktiv
"R(h)einverbindlich" ermöglichte der Landkreis Emmendingen zusammen mit dem kommunalen Planungsverband (PETR) Sélestat Alsace Centrale. Das Ziel: grenzüberschreitende Bürgerbeteiligung zum Klimaschutz. In drei Jahren beteiligten sich bei insgesamt 23 Veranstaltungen 1111 Menschen auf deutscher und französischer Rheinseite. Das deutsch-französische Bürgerforum am vergangenen Samstag in der Sasbacher Limburghalle setzte den vorläufigen Schlusspunkt. Gemeinsam blickten die Beteiligten auf die Projekte und Veranstaltungen zurück, feierten mit Musik und tauschten weitere Kontakte und Ideen aus. Common Ground stehe für das, was die Region auszeichne, betonte Sasbachs Bürgermeister Nikolas Kopp: "Gelebte Nachbarschaft, gemeinsames Engagement und der Wille, unsere Zukunft noch grenzüberschreitender zu gestalten."
Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten von den unterschiedlichen Aktionen und Projektgruppen: Vom Klimabrunch im Waldkircher Mitmachgarten und von deutsch-französischen Baumschnitttagen auf Streuobstwiesen bei Marckolsheim und Vörstetten. Die Gruppe Erneuerbare Energien stellte das Projekt einer deutsch-französischen Photovoltaikanlage auf dem Wasserkraftwerk Ehnwihr in Muttersholtz vor. Das Gebäude wurde 1940 von Deutschen gebaut und ist mit 68 Quadratmetern und südlicher Ausrichtung ein symbolträchtiger Ort, um PV-Module zu installieren.
Viele Ideen für die ehemalige Zollplattform
Französische Vertreter der Gruppe Verkehr fassten zusammen, welche Unterschiede ihnen beim Besuch in Vörstetten aufgefallen sind: In ihrer Heimatgemeinde Muttersholtz fahren die Kinder fast ausschließlich mit dem Rad in die Grundschule, hierfür wurde sogar ein neuer Radweg angelegt. Vörstetter Bürger stießen in Muttersholtz die Erneuerung der Markierungen für den Fußübergang an. Der nächste Besuch in Vörstetten zum Musikfest Ende Juni ist bereits geplant.
Die Ideenwerkstatt zur ehemaligen Zollplattform zwischen Sasbach und Marckolsheim mit Aussichtsplattform, Erneuerbaren Energien, Begrünung und einem Infopavillon verbindet alle deutsch-französischen Projektgruppen. Symbolisch wurde ein Fachwerkhäuschen überreicht mit der Bitte, einen Informationspavillon auf der Rheininsel aufzubauen. Der Marckolsheimer Bürgermeister Frédéric Pfliegersdoerffer betonte, wie viele Möglichkeiten die ehemalige Zollplattform bietet, um als wirklich symbolische Fläche und Verbindung zwischen beiden Ländern gestaltet zu werden. Zuvor hatte bereits Bürgermeister Kopp die Ideen der Bürger gelobt: "Visionen, die Mut machen und die zeigen, dass der Dialog zwischen Bürgerinnen und Bürgern einer der Schlüssel für nachhaltige Veränderung ist."
Musikalisch umrahmte das Hiphop-Duo Zweierpasch einen Workshop für Jugendliche an, die einen Song zum Thema Klimaschutz schrieben und in beiden Sprachen aufführten.
Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, sondern müssen mit konkreten Aktionen weitermachen.PETR-Präsident Patrick Barbier
Landrat Hanno Hurth betonte die Wichtigkeit des Bürgerdialogs und freute sich über den guten Austausch zwischen beiden regionalen Gremien. "Der persönliche Kontakt und das konkrete Tun sind wichtig in der Bürgerbeteiligung, wir profitieren im Projekt von kollektiver Intelligenz", stellte PETR-Präsident Patrick Barbier heraus. "Die Demokratie ist in Gefahr, deshalb hatte die Robert Bosch Stiftung vorausschauend mit der Finanzierung des europaweiten Projekts gehandelt. Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, sondern müssen mit konkreten Aktionen weitermachen."
Mehr Infos zum Projekt unter https://mehr.bz/em-common-ground und https://mehr.bz/bosch-uebergrenzen