75 Jahre BZ
BZ-Geschäftsführer Wolfgang und Nadja Poppen: "Ja, wir glauben an die Zukunft"

Trotz Krise schauen die BZ-Geschäftsführer Wolfgang und Nadja Poppen positiv in die Zukunft. Im Interview sprechen sie über das Engagement für Demokratie und den Wert der Pressefreiheit.
Krise? Es sind wohl herausfordernde Zeiten für die Badische Zeitung, aber die Geschichte lehrt, dass es in der Entwicklung von Verlagen immer mal abwärts und wieder aufwärts gegangen ist. Thomas Schnabel und Wulf Rüskamp sprachen mit dem Verleger Wolfgang Poppen und Tochter Nadja über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Firma Poppen & Ortmann sowie der Badischen Zeitung.
BZ: Frau Poppen, Herr Poppen, nicht wenige Verlegerfamilien haben sich von Zeitungen getrennt; Sie haben Ihre Anteile ausgebaut und 2019 sogar vollständig übernommen. Steckt darin eine Art Verpflichtung, die sich aus Ihrer 175-jährigen Familien- und Firmengeschichte mit Poppen & Ortmann herleitet?
Wolfgang Poppen: 1946 hatten wir zwar keine Anteile an der BZ, aber doch schon 100 Jahre die Freiburger Zeitung gedruckt beziehungsweise herausgegeben. Damit waren die unternehmerischen Ziele definiert. Die Frage war nur: Sollten wir weiter im Eigenverlag oder gemeinsam mit Rombach und Herder-Knecht publizieren? 1950 hat mein Großvater diese Frage für sich beantwortet: mit einer Beteiligung am Badischen Verlag. Die Familientradition schwang natürlich mit, als wir dann 1997 und 2019 die Gelegenheit hatten, Anteile der übrigen Gesellschafter zu übernehmen.
"Der große Sinn meines Lebens war und ist für mich der Erhalt der Demokratie." Wolfgang Poppen BZ: Hat Sie das immer schon angetrieben?
Wolfgang Poppen: Der große Sinn meines Lebens war und ist für mich der Erhalt der Demokratie – in meinen Augen die fairste Lebensform der Welt. Um sie zu erhalten, braucht es wirtschaftlich gesunde und politisch unabhängige Medien, die für Menschenrechte und soziales Miteinander stehen. Tatsächlich habe ich schon während der Schulzeit mit Handsatz mein Taschengeld verdient, dann Drucker gelernt und Drucktechnik studiert. Danach war ich Assistent der Geschäftsführung in einer Basler Druckerei, bis ich 1984 in den elterlichen Betrieb eingestiegen bin. Somit habe ...
BZ: Frau Poppen, Herr Poppen, nicht wenige Verlegerfamilien haben sich von Zeitungen getrennt; Sie haben Ihre Anteile ausgebaut und 2019 sogar vollständig übernommen. Steckt darin eine Art Verpflichtung, die sich aus Ihrer 175-jährigen Familien- und Firmengeschichte mit Poppen & Ortmann herleitet?
Wolfgang Poppen: 1946 hatten wir zwar keine Anteile an der BZ, aber doch schon 100 Jahre die Freiburger Zeitung gedruckt beziehungsweise herausgegeben. Damit waren die unternehmerischen Ziele definiert. Die Frage war nur: Sollten wir weiter im Eigenverlag oder gemeinsam mit Rombach und Herder-Knecht publizieren? 1950 hat mein Großvater diese Frage für sich beantwortet: mit einer Beteiligung am Badischen Verlag. Die Familientradition schwang natürlich mit, als wir dann 1997 und 2019 die Gelegenheit hatten, Anteile der übrigen Gesellschafter zu übernehmen.
"Der große Sinn meines Lebens war und ist für mich der Erhalt der Demokratie." Wolfgang Poppen BZ: Hat Sie das immer schon angetrieben?
Wolfgang Poppen: Der große Sinn meines Lebens war und ist für mich der Erhalt der Demokratie – in meinen Augen die fairste Lebensform der Welt. Um sie zu erhalten, braucht es wirtschaftlich gesunde und politisch unabhängige Medien, die für Menschenrechte und soziales Miteinander stehen. Tatsächlich habe ich schon während der Schulzeit mit Handsatz mein Taschengeld verdient, dann Drucker gelernt und Drucktechnik studiert. Danach war ich Assistent der Geschäftsführung in einer Basler Druckerei, bis ich 1984 in den elterlichen Betrieb eingestiegen bin. Somit habe ...