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Zischup-Interview

"Da half nur üben, üben, üben"

  • Alina Schmidt, Klasse 9b & Marie-Curie Gymnasiums Kirchzarten

  • Di, 15. August 2017, 14:09 Uhr
    Schülertexte

Wie ist es wohl Weltmeister zu sein? Alina Schmidt aus der 9b des Marie-Curie Gymnasiums in Kirchzarten hat mit dem 53-jährigen Markus Pfefferle darüber gesprochen. Der Schönenberger war siebenfacher Weltmeister und Paralympics-Goldmedaillengewinner.

Martin Pfefferle auf der Piste   | Foto: privat
Martin Pfefferle auf der Piste Foto: privat
Zischup: Wann standen Sie das erste Mal auf Skiern?
Pfefferle: Mit fünf Jahren habe ich am Hang hinter meinem Elternhaus meine ersten Skierfahrungen gesammelt und mit sieben Jahren hatte ich mein erstes kleines Rennen, damals allerdings noch im Langlauf.
Zischup: Sie sind Einstockfahrer. Wie kam es dazu?
Pfefferle: Als ich 17 Jahre alt war, hatte ich einen schlimmen Moped-Unfall. Seit diesem Zeitpunkt ist mein linker Arm teilgelähmt.
Zischup: War es eine große Umstellung, plötzlich nur noch mit einem Stock zu fahren?
Pfefferle: Ja. Es war nicht nur beim Skifahren eine Herausforderung, von jetzt auf gleich nur noch einen Arm benutzen zu können. Ich musste vieles neu lernen, auch das Skifahren ein Stück weit. Da half nur üben, üben, üben. Übung macht ja bekanntlich den Meister. Inzwischen ist es für mich keine Einschränkung mehr nur mit einem Stock fahren zu müssen, es ist für mich normal geworden.

Zischup: Wie alt waren Sie, als Sie Ihre Karriere im Behindertensport als Einstockfahrer begonnen haben und wann haben Sie Ihre Karriere beendet?
Pfefferle: Mit 22 Jahren hat meine Karriere begonnen und nach 20 Jahren habe ich meine Karriere beendet. Damals habe ich mir im Training eine schwere Knieverletzung zugezogen.
Zischup: Was waren Ihre größten Erfolge?
Pfefferle: In Österreich habe ich die Goldmedaille gewonnen und war somit Paralympic-Sieger, außerdem habe ich insgesamt sieben Mal den Weltmeistertitel errungen.
Zischup: Hatten Sie eine Lieblingsdisziplin? Wenn ja welche?
Pfefferle: Ja, ich hatte eine Lieblingsdisziplin, den Abfahrtslauf. Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, den Hang mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern herunter zu brettern.

Zischup:
Wie viele Skier hatten Sie und wie viele haben Sie noch?
Pfefferle: Während meiner Karriere hatte ich zehn Paar Ski pro Saison, einige waren nur für das Training bestimmt und andere fuhr ich nur bei Rennen. Heute habe ich insgesamt vier Paar Ski, die ich noch benutzte.
Zischup: War Skifahren Ihr Beruf oder Ihr Hobby?
Pfefferle: Ich war Amateur, das heißt, es war mein Hobby und ist es immer noch.
Zischup: In welchen Ländern sind Sie an den Start gegangen?
Pfefferle: In Schweden, Österreich, Kanada, USA, Australien, Italien, Frankreich, Norwegen, Japan und in der Schweiz. Mein persönliches Highlight war 1986 bei der WM in Schweden, als bei der Eröffnungsfeier Königin Silvia und Karl Gustaf direkt hinter mir saßen.

Zischup: Waren Sie vor den Wettkämpfen sehr nervös?
Pfefferle: Selbstverständlich. Ich denke jeder ist vor seinen Rennen aufgeregt und hofft auf das Beste.
Zischup: Wie viele Pokale haben Sie insgesamt gewonnen?
Pfefferle: Das weiß ich gar nicht genau. Ich schätze so um die 50 Pokale und einige Medaillen.

Ressort: Schülertexte

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