"Damit das alles endlich aufhört"

Peter Stellmach

Von Peter Stellmach

Fr, 21. April 2023

St. Märgen

Manfred Kreutz fühlt sich bedroht. St. Märgens Bürgermeister stellt dies auf der Titelseite des Gemeindeamtsblatts dar. Verbunden mit einem Gesprächsangebot an Menschen, die ihm nicht wohlgesonnen sind.

Dass sich Kreutz auf diese Weise an die Öffentlichkeit wendet, begründet er im BZ-Gespräch damit, dass nicht mehr nur er allein betroffen sei, sondern mittlerweile auch Mitarbeitende in seiner Verwaltung gefährdet sehe.

Der Bürgermeister selbst fühlt sich schon seit Jahren eingekesselt: von Drohanrufen, von aufdringlichem Autoverkehr um sein Haus, von Verfolgung, von übler Nachrede und Beleidigungen. Vermutungen, wer dahinterstecken könnte, will er nicht ausführen. Kreutz sagt, Gutachten hätten Schwermetalle in seinem Büro und in seinem Auto festgestellt. Er spricht von "toxischen Stoffen" bei sich, Mitarbeitende seien ähnlich betroffen, alles sei protokolliert.

Kreutz hat längst die Polizei eingeschaltet, an die Öffentlichkeit zu gehen hat er bisher vermieden – obwohl im Ort bekannt ist, was ihn umtreibt.

Das Amt des Bürgermeisters sei bekanntlich vielfach von meist verbalen Angriffen begleitet, schreibt Kreutz. Leider habe dies "in unserem Ort sämtliche Grenzen überschritten"; es finde "ein Angriff auf die Gesundheit von mir und (...) von in unmittelbarer Nähe zu mir Beschäftigten statt". Aus Verantwortung gegenüber Schutzbefohlenen habe er nicht anders handeln können: In einer nicht öffentlichen Klausur mit dem Gemeinderat habe er die Situation erklärt, und das Gremium habe ihn in seiner Absicht bestärkt. Ein Rat, der Redaktion namentlich bekannt, bestätigt dies. Er sagt, der Bürgermeister leiste gute Arbeit, da wolle man ihm die Unterstützung geben.

Der parteilose Kreutz, seit 2013 im Amt, macht in seiner Erklärung ein Angebot: "Sofern sich Menschen (...) von mir missverstanden oder benachteiligt fühlen, biete ich jederzeit ein persönliches Gespräch an. Sofern sich jemand anonym an mich wenden möchte, werde ich eine Ansprechperson bekanntgeben." Er ermuntert Bürger, "sprechen Sie vermeintlich unzufriedene, hetzerische und ins Persönliche übergriffige Menschen an und bauen Sie diesen mit mir Brücken zum Wohl aller". Er sagt, "ich will eine Klärung herbeiführen. Damit das alles endlich aufhört".