Die Lage in den Armenvierteln Südafrikas ist vor allem für die hungernden Kinder heute schon dramatisch – ein Ausbruch von Corona hätte verheerende Folgen.
Als es endlich soweit ist, sind sie vor Hunger schon weich in den Knien. Die 430 Kinder mussten erst epidemiologisch korrekt in einer Reihe aufgestellt werden: Im Abstand von einem Meter aufs Pflaster gezogene Kreidestriche helfen dabei. Nach einer halben Stunde zieht sich die Schlange über den Hof hinweg durchs Tor hindurch, den schmalen Weg hinunter und noch die Straße entlang, weit mehr als 100 Meter.
Wenigstens fällt das Tischgebet kurz aus: "Herr, segne unser Essen", bittet die beleibte Köchin. Dann rückt die mit Plastikcontainern ausgerüstete Kinderkarawane im Einmeter-Takt zu den Blechtöpfen vor, die mit Kichererbsensuppe gefüllt sind. Für die meisten der Zwei- bis 16-Jährigen ist dies die einzige Mahlzeit ...