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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2018 II

Das Abenteuer am Strand

  • Fr, 29. Juni 2018, 18:35 Uhr
    Schreibwettbewerb

     

Von Lea Bergsdorf, Klasse 3/4a, Freie Evangelische Schule, Lörrach

Am 17. Juni 2018 gingen die drei Freundinnen Marie, Lea und Sina gemeinsam an einen Strand in der Nähe von Olbia auf Sardinien. Sie freuten sich schon sehr auf den Tag am Strand. "Endlich sind wir da", sagte Sina, als sie den Strand erreichten. "Zum Glück regnet es heute nicht wie gestern. Außerdem haben wir den ganzen Strand für uns allein. Weit und breit keine Menschenseele", grinste Lea. "Kommt, lasst uns zum Schwimmen gehen", ruft Marie ihren Freundinnen zu. "Aber wir dürfen die Kamera nicht vergessen", antwortet Sina. "Ich komme nicht mit", entgegnet Lea. "Was ist los mit dir", fragt Marie besorgt ihre Freundin. "Nichts! Ich will mich lieber auf meinem Handtuch sonnen", beruhigt Lea ihre Freundin Marie.

Dann zogen Marie und Sina los, um im Meer zu baden. Lea legte sich auf ihr Handtuch, schloss ihre Augen und schlief auf der Stelle ein. Als sie wieder aufwachte und ihre Augen öffnete, standen plötzlich zwei Männer vor ihr. Lea erschrak und fragte: "Was wollen Sie, an dem Strand ist doch genug Platz für uns alle." Die Gesichter der Männer schauten sie sehr finster an. Dann erkannte sie die Männer. "Das waren doch die beiden Kerle, die sich gestern auf der Pferdekoppel rumgetrieben haben", sagte Lea zu sich selbst. Jetzt wurde es Lea erst richtig mulmig. Da packten sie auch schon die beiden Männer und schleppten sie zu einem Lieferwagen mit Anhänger, der auf der Straße zum Strand stand.

Als sich die Gruppe dem Lieferwagen näherte, erkannte Lea, dass in dem Anhänger zwei Pferde standen. "Das sind doch der Braune und der Schimmel von der Koppel", dachte Lea. Jetzt verstand sie, mit wem sie es zu tun hatte, den Pferdedieben. "Die beiden Kerle müssen mich gestern gesehen haben, als ich an der Koppel vorbeikam. Die denken bestimmt, ich habe sie beim Pferdestehlen beobachtet", schoss es Lea wie vom Blitz getroffen durch ihren Kopf. "Was haben die bloß vor mit mir. Einen unliebsamen Zeugen verschwinden lassen?", fragte Leas innere Stimme. Schon wurde die hintere Tür des Transporters geöffnet und Lea sehr unsanft ins Innere des Lieferwagens gestoßen. Mit einem lauten Rums fiel die Tür in Schloss. Danach war es ganz ruhig und außerdem sehr dunkel im Laderaum.

Lea lag wie gelähmt auf dem Boden und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Da wurde auch schon die kurze Stille durch das laute Motorgeräusch unterbrochen. Dann fuhr der Wagen los. Lea kam wieder zu sich und sofort begann ihr Hirn, auf Hochtouren zu arbeiten. Tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf: Wo bringen sie mich hin, haben ihre Freundinnen etwas gemerkt, ist Hilfe unterwegs? Aber ein Gedanke lässt sie nicht los. Flucht! "Wie kann ich aus diesem fahrenden Gefängnis entkommen?", hämmert es in ihrem Kopf. Ein Fluchtplan, aber wie?

In der Zwischenzeit waren Sina und Marie von ihrem Badeerlebnis im Meer zurück zum Strandplatz gelaufen. "Siehst du Lea?", fragt Sina etwas verblüfft. "Wo ist sie denn hin?", wundert sich Marie. "Du kennst sie doch. Sie macht bestimmt wieder einen Scherz mit uns, damit wir uns Sorgen machen", spaßt Sina. Dann sehen die beiden den Lieferwagen die Strandstraße entlangfahren. "Mann, der hat es aber eilig", sagt Sina. "Hörst du das?", fragt Marie. "Was meinst du", entgegnet Sina. "Ich höre eine Stimme, die um Hilfe ruft", antwortet Marie. "Die kommt aus dem Lieferwagen. Das ist doch Leas Stimme. Sie ist in Gefahr", schreit Sina aufgeregt. "Man hat Lea entführt, wir müssen ihr helfen", entgegnet Marie aufgeregt. Marie und Sina laufen auf die Straße und rufen, so laut sie können: "Anhalten, stop!" Schnell müssen die beiden erkennen, dass sie so ihrer Freundin nicht helfen können.

"Was machen wir bloß. Wir können doch Lea nicht so einfach im Stich lassen", seufzen die beiden Mädchen. Da hat Sina eine Idee. "Etwa 500 Meter die Straße entlang kommt doch der Reiterhof, dort können wir uns zwei Pferde ausleihen und die Verfolgung aufnehmen", triumphiert Sina. "Ausleihen? Die verleihen doch gar keine Pferde. Wie meinst du das?", staunt Marie. "Marie, das ist ein Notfall. Wir nehmen uns zwei Pferde, stoppen den Lieferwagen, befreien Lea und dann bringen wir die Pferde zurück", antwortet Sina. "Das ist doch Diebstahl. Da kommen wir ins Gefängnis", meint Marie ängstlich. "Papperlapap, hier geht es um unsere Freundin. Und jetzt komm, wir können nicht noch mehr Zeit vertrödeln", faucht Sina ihre verängstigte Freundin an.

Wie gesagt, so getan, fünf Minuten später sitzen die beiden auf den geliehenen Pferden und nehmen die Verfolgung des Transporters auf. Zum Glück können sie mit den Pferden querfeldein reiten und so den Weg abkürzen. Von einer kleinen Anhöhe aus sehen sie den Transporter, wie er sich langsam in Richtung eines kleinen Waldes bewegt. "Komm Marie, das ist unsere Chance", frohlockt Sina. "Den Wald kenne ich gut, da war ich schon oft mit meinen Eltern. Dort können wir ihnen auflauern und den Transporter anhalten", schlägt Sina vor.

Im Wald angekommen, verstecken sie sich hinter einem großen Baum an der Straße. "Das wäre geschafft, aber wie stoppen wir den Transporter?", fragt Marie. Auch daran hatte Sina gedacht. In der Nähe der Straße wurden kleine Baumstämmchen zum Trocknen gelagert. Rasch rollen die Mädchen mehrere der Stämmchen auf die Straße, wodurch diese komplett blockiert wird. Jetzt heißt es nur noch warten. Als der Transporter um die Kurve kommt, beginnen die Herzen der Mädchen vor Anspannung zu rasen.

Jetzt geht alles ganz schnell. Der Lieferwagen bremst stark ab, um eine Kollision mit den Baumstämmchen zu verhindern. Als der Transporter steht, springen die beiden Männer wild fluchend aus dem Wagen und beginnen, die Straße wieder freizumachen. "Das ist unsere Chance", flüstert Sina ihrer Freundin zu. Die beiden Mädchen schleichen sich zur hinteren Tür des Lieferwagens. Die beiden Männer sind so mit den Aufräumarbeiten beschäftigt, dass sie Sina und Marie nicht bemerken. "Hoffentlich ist die Tür nicht abgeschlossen", sagt Marie. Zugleich öffnet Sina die Wagentür.

Lea zuckt im ersten Moment erschrocken zusammen, aber als sie die beiden Gesichter ihrer Freundinnen erkennt, kommt ein breites Grinsen über ihr Gesicht und Freudentränen laufen ihr über ihre Wange. "Komm Lea, heulen können wir später. Wir müssen jetzt verschwinden, bevor die Kerle noch etwas merken", fordert Sina ihre Freundinnen auf. So unbemerkt, wie sie zu zweit gekommen sind, verschwinden sie jetzt zu dritt. Als sie die geliehenen Pferde erreicht haben, schwingen sie sich auf ihren Rücken und reiten los. Zum Glück – die Pferdediebe haben nichts von Leas Flucht gemerkt.

Als sie am Reiterhof ankommen, werden sie schon von dem Besitzer und der Polizei erwartet. "Was habt ihr euch dabei gedacht", schnauzt sie gleich der Polizist an. "Das sind ja noch Kinder. Wie hätte ich das wissen können? Gestern wurden mir ja schon zwei Pferde gestohlen", entgegnet der Besitzer des Reiterhofs. "Könnten die Herren bitte vielleicht einmal mir zuhören", versucht sich Sina Gehör zu verschaffen. "Meine Freundin wurde von Pferdedieben entführt und wir haben sie befreit", beginnt Sina zu erzählen. Gespannt hören die Polizisten und der Reithofbesitzer Sinas Geschichte an. Als Sina mit ihrem Bericht am Ende ist, sagt der Polizist zu seinem Kollegen: "Hans, gib mal schnell das Kennzeichen des Transporters durch, damit er zur Fahndung ausgeschrieben werden kann." Die Polizisten und der Reithofbesitzer bedanken sich bei den Mädchen für die tatkräftige Unterstützung.

Zwei Tage später lesen die drei Mädchen in der Zeitung: "Zwei dreiste Pferdediebe gefasst". Leider wird in dem Bericht nicht ihre Version der Geschichte erwähnt. Daher beschließen die drei, ihre Geschichte "Das Abenteuer am Strand" selbst aufzuschreiben.

Ressort: Schreibwettbewerb

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