Mallorcas Hauptstadt Palma ist schick und teuer geworden. Doch der Linienbus 7 steuert in 15 Minuten eine Welt an, in der es weit weniger sorgenfrei zugeht – das Viertel Son Gotleu.
Wenn Llorenç Coll, 51, über die Straßen von Palmas Viertel Son Gotleu läuft, grüßen ihn zahlreiche Menschen. Hier die Mutter mit Kopftuch und Kind an der Hand, dort die Frau mit Maske und Rollator, die Wortwechsel dauern so lange wie Geld abheben. Viele Bewohner von Son Gotleu kennen Llorenç Coll, im Hauptberuf versucht der städtische Mitarbeiter seit 20 Jahren den sozialen Brennpunkt Son Gotleu aufzuwerten.
Als er auf die Hauptstraße des Viertels, den Carrer d’Indalecio Prieto, abbiegt, erkennt er zwei Rauschgiftsüchtige. "Sie nehmen Heroin", sagt Coll. Ein paar Schritte weiter riecht es nach Hundekot. In einer Seitenstraße stehen Autos – oder das, was von ihnen übrig ist: Karosserien. Bis unters Dach stapelt sich Müll. Man möchte eigentlich nicht durch das Viertel Son Gotleu laufen. Und das, obwohl wir uns auf Mallorca befinden, ...