Vor 1000 Jahren, am 11. Oktober 1019, wurde das Basler Münster durch Heinrich II. geweiht – seine Wände erzählen die dramatische Geschichte eines Jahrtausends.
War er denn nun da? Allein? Mit Gattin? Reiste er extra an, oder war er auf der Durchreise? Wir wissen es nicht, nicht mit letzter Sicherheit. Denn wir können keine Augenzeugen mehr befragen. Und so bleibt es bei aller wissenschaftlichen Akribie am Ende vielleicht eine Art Glaubensfrage, ob Heinrich II., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation und letzter Ottone, zusammen mit seiner Frau Kunigunde am 11. Oktober 1019 dabei war, als in Basel das neu errichtete Münster geweiht wurde. Aber für Glaubensfragen sind Kirchen ja auch der angemessene Ort.
Ohne Heinrich gäbe es das Münster nicht
Über die Frage der kaiserlichen Präsenz hinaus unstrittig ist, dass es in Basel ohne Heinrich dieses Münster nicht gäbe. Was jeder nicht nur sehen kann, sondern auch soll. Heinrich ist überall, sehr prominent an der Hauptfassade, im Kirchenraum, neben der berühmten Galluspforte an der Nordseite. Es ist das älteste erhaltene, mit großen Figuren geschmückte Kirchenportal im deutschsprachigen Raum. "Ich bin die Thuer / so jemand durch / mich eingehet der / wird selig werden." Das Portal stammt aus ...