Interview zum Tierheim Emmendingen

"Das eine enorme Stresssituation für die Tiere"

Zischup-Interview mit Iris Wiedemann, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Tierschutzvereins Emmendingen.  

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Die Tiere im Heim brauchen auch Beschäftigung.  | Foto: Patrik Müller
Die Tiere im Heim brauchen auch Beschäftigung. Foto: Patrik Müller
Zischup: Wie kommen Sie zu diesem Beruf?
Iris Wiedemann: Das ist nicht mein Beruf, ich bin hier ehrenamtlich tätig. Ich habe keine tierpflegerische Ausbildung. Ich habe eine kaufmännische Ausbildung und habe mir das, was ich für hier brauche, in einem Seminar angeeignet.

Zischup: Haben Sie viele ehrenamtliche Mitarbeiter?
Wiedemann: Also andersherum gesagt, wir haben vier fest angestellte Pfleger, eine kaufmännische Angestellte im Büro und von denen wird natürlich das meiste getragen. Das Drumherum, also nicht-tierpflegerische Arbeiten, sondern etwa Hausmeistertätigkeiten werden in der Regel von ehrenamtlichen Helfern ausgeführt.

Zischup: Arbeiten bei Ihnen auch Mitarbeiter in der Nacht?
Wiedemann: Nein, nachts ist hier geschlossen. Bis 18.30 Uhr sind die Mitarbeiter da. Wir vom Vorstand sind öfters mal länger da, weil wir vielleicht noch mal nach dem Rechten schauen, aber ansonsten ist abends hier Ruhe.

Zischup: Woher bekommen sie das Geld für Arztkosten, Futter und so weiter?
Wiedemann: Das Tierheim wird getragen vom Tierschutzverein, somit haben wir Mitgliedseinnahmen. Das meiste wird aber über Spenden finanziert oder über Fundtier-Abrechnungen mit den Gemeinden und die private Tierpension. Wir nehmen, wenn jemand in Urlaub geht, seinen Hund, Hasen oder seine Katze auf und bekommen dafür Pensionsgebühr.

Zischup: Reicht der Platz für alle Tiere, die Sie haben?
Wiedemann: Ja. Gut manchmal, gerade bei Katzen, müssen wir schon mal ablehnen. Im Frühjahr und im Herbst sind wir überfüllt. Je mehr Tiere da sind, desto größer ist die Gefahr, dass sich Krankheiten ausbreiten. Wenn die Kapazitäten erschöpft sind, vertrösten wir Leute und verweisen sie auf andere Tierheime. Aber das ist wirklich nur eine Ausnahme.

Zischup: Wie beschäftigen Sie die Tiere?
Wiedemann: Die Hunde gehen täglich Gassi, dann schauen wir natürlich auch, dass die Leute, die mit den Hunden Gassi gehen, eine Stunde unterwegs sind und nicht nach fünf Minuten zurück kommen. Draußen spielen sie dann oder planschen im Wasser, dann sind sie auch beschäftigt. Bei Katzen kommen vielmals junge Mädels, die sich dann mal eine Stunde ins Katzenzimmer setzen und mit den Kätzchen spielen. Natürlich kann man das mit der Situation eines Haustieres in einer Familie nicht vergleichen, dort ist das Tier den ganzen Tag beschäftigt.

Zischup: Sind die Tiere hier glücklich?
Widemann: Es gibt unterschiedlich Charaktere. Da gibt es sehr empfindliche Tiere, die nimmt es mehr mit als einen robusten Kerl, der das alles noch ein bisschen spaßig sieht. Man darf natürlich nicht unterschätzen, dass das eine enorme Stresssituation für die Tiere ist. Aber wir haben kein Tier länger als ein halbes bis dreiviertel Jahr bei uns.

Zischup: Wie viele Tierarten haben Sie hier im Tierheim?
Widemann: Wir haben normalerweise Hunde, Katzen und Hasen. Dann immer mal wieder auch Ratten. Exoten versuchen wir an Fachleute abzugeben.

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