Kriegsgefangenschaft

Das hat zu wenig Beachtung gefunden

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Zu: "Die Schrott-Orgel von Rimini", Beitrag von Markus Harmann (Kultur, 13. September)

Mein Vater war Gefangener in dem englischen Lager in Rimini, in Belaria. Er hat mir zu seinen Lebzeiten von dem spektakulären Bau der Orgel berichtet. Er erinnerte sich noch an den Choral, den alle zur Eröffnung der Orgel gesungen hatten: Die Himmel rühmen. Er meinte sich zu erinnern, dass auch ein Bischoff aus Deutschland anwesend gewesen sei. Mein Vater sprach überdies sehr positiv über die englische Lagerführung. Die Gefangenen bauten sich mit Materialunterstützung ihre Unterkünfte selber, das half gegen frustrierende Untätigkeit. Außerdem durften sie Zeitungen herausgeben und Studiengemeinschaften oder eine Universität gründen und im Meer baden.

Bei den Recherchen über meine Familie stieß ich auf eine interessante Information: Das englische Militär hatte mit der Unterrichtung und Vorbereitung der englischen Soldaten vor der Landung in Nordfrankreich und Süditalien einen Leitfaden für ihre Soldaten und Offiziere herausgegeben, die auch darauf hinwiesen: "Während eures Dienstes in Deutschland seid ihr Vertreter Großbritanniens. Euer Verhalten wird darüber entscheiden, wie man über uns denkt." Die englische Armee hatte sich überdies zur Aufgabe gemacht, die deutschen Soldaten zum Nachdenken über den Krieg und Hitler anzuregen. Sie wollte sie auf eine zukünftige Demokratie vorbereiten. Diese Information, über das Bestreben der englischen Armee bei den deutschen Gefangenen einen Anstoß zur Demokratie zu geben, hat meines Wissens in der historischen Auseinandersetzung über die Besatzung durch die Alliierten zu wenig Beachtung gefunden. Jutta Kammertöns, Bad Krozingen
Schlagworte: Jutta Kammertöns, Markus Harmann
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