"Das ist wie operieren mit Stäbchen"
BZ-INTERVIEW: Oberarzt Thorsten Selle zur Verwendung der Schlüssellochchirurgie in der Gynäkologie.
LÖRRACH. Der technische Fortschritt hat in den vergangenen 15 Jahren auch die Medizin erfasst. Die diagnostischen und therapeutischen Verfahren sind längst über die Röntgentechnik oder 15 Zentimeter lange Bauchschnitte hinaus. Für Letzteres steht die Schlüssellochchirurgie – die endoskopischen Verfahren, wie sie im Fachjargon heißen. Das Lörracher St. Elisabethen-Krankenhaus ("Eli") setzt diese Technik auch in der Gynäkologie ein. Michael Baas hat den Leitenden Oberarzt Thorsten Selle (48) zur Umsetzung befragt?
BZ: Herr Selle, seit wann wird in der Gynäkologie mit minimalinvasiven Techniken gearbeitet?Selle: Wenn Sie wollen, sind deutsche Gynäkologen so etwas wie die Pioniere dieser Technik überhaupt. Der Kieler Gynäkologe Kurt Semm hat vor mehr als 20 Jahren die ersten Geräte zum routinemäßigen operativen Einsatz entwickelt – ...