Publikumsmagnet

Das Kollnauer Fescht ist mehr als ein Geheimtipp – das liegt auch an der Tombola

Beim Waldkircher Orgelfest konnten Besucher eine Drehorgel gewinnen, beim Kollnauer Fescht war es jetzt ein Kleinwagen. Nicht nur deshalb gehört das Fest zu den Highlights im Tal.  

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Stimmung am Erdbeerbowle-Stand: Das DL...zt zum Lied "Wackelkontakt".  | Foto: Patrik Müller
Stimmung am Erdbeerbowle-Stand: Das DLRG-Team tanzt zum Lied "Wackelkontakt". Foto: Patrik Müller

"Für die meisten Vereine ist das hier die Haupteinnahmequelle", sagt Hannes Bär. Der 41-Jährige steht auf der Straße vor dem Kollnauer Rathaus, gutgelaunte Menschen schieben sich an ihm vorbei – der Samstagabend beim Kollnauer Fescht beginnt da gerade so richtig. "Wir haben einfach Glück, dass wir hier so ein tolles Ambiente haben", sagt Bär, der beim Orgateam des Festes für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. "Das hört man eigentlich überall."

Das Kollnauer Fescht, sagt auch Ortsvorsteherin Renate Rieder, hat "für Kollnau sicher den gleich großen Stellenwert wie das Stadtfest für Waldkirch." Zum 36. Mal bauen in Waldkirchs 5000-Einwohner-Ortsteil Mitglieder von zehn Vereinen rund um das Rathaus eine Bühne und Essensstände auf, drei Tage lang dauert die Feier, rund 450 Helfer sind am Ende im Einsatz – sie mixen Erdbeerbowle, frittieren Pommes, grillen Steaks, spülen Gläser und Teller ab.

Die Band "Eat The Beat" rockt am Samstagabend das Kollnauer Fescht.  | Foto: Patrik Müller
Die Band "Eat The Beat" rockt am Samstagabend das Kollnauer Fescht. Foto: Patrik Müller

Hannes Bär ist als Jugendlicher schon beim Kollnauer Fest dabei, hilft am Stand des Jugendrotkreuzes beim Getränkeauffüllen. Im Roten Kreuz ist er immer noch Mitglied, aber auch bei den Stein-Krähen-Hexen. Und er engagiert sich im Verein mit dem wohl schwierigsten Namen der Region, dem Verein zur Förderung und Unterstützung der kulturellen und sportlichen Vereine von Kollnau. Der organisiert das Fest, kümmert sich um die Sicherheit, bucht Musiker, wirbt um Sponsoren und organisiert die Preise für die Tombola.

Die ist ein Alleinstellungsmerkmal für Kollnau: Mehr als 100 Preise sind im Lostopf, ein E-Roller, ein Fernseher, ein Wellnessaufenthalt im Hotel. Hauptgewinn: ein Kleinwagen im Wert von rund 15.000 Euro. Der erste Preis geht am Ende laut Bär nach Simonswald der zweite nach Waldkirch, der dritte nach Teningen. Ohne Gönner und Sponsoren, sagt er noch, wäre so eine große Tombola jedenfalls nicht möglich.

Nicht nur die Tombola zieht Zuschauer an am vergangenen Wochenende, nicht nur der Jägerbraten mit Spätzle (Musikkapelle Kollnau), das Gyros mit Zaziki und Krautsalat (Stein-Krähen-Hexen Kollnau), die badischen Knöpfle mit Sauerkraut und Speck (FC Kollnau). Auf der Bühne spielen Bands und Blasorchester, Jugendgruppen führen Tänze vor, am Sonntagmittag bieten die Vereine auch ein Kinderprogramm an. Die Arbeit lohnt sich auch in diesem Jahr, sagt Bär, trotz des schwierigen Wetters und des Starkregens am Sonntag. "Wir sind alle zufrieden", sagt er. "Als es so stark geregnet hat, sind zwar einige Besucher nach Hause, aber andere sind in die Stände geflüchtet." Auch unschöne Vorkommnisse habe es nicht gegeben. Das ist vor zwei Jahren anders: Um Mitternacht prügeln sich Jugendliche, die Polizei zählt hinterher fünf Verletzte und ermittelt. "Das war an der Elz, außerhalb des Festgeländes, aber es wird immer wieder dem Fescht zugeschrieben", sagt Bär.

Er und seine Kollegen sind den Montag über noch rund ums Rathaus mit dem Abbau beschäftigt. In zwei Wochen steht dann die nächste Festausschusssitzung an. Bei der geht es nicht nur um die Nachbesprechung, sondern auch um die Planung des nächsten Kollnauer Feschds. Das findet immer am Wochenende vor den Sommerferien statt, die Termine bis 2030 stehen damit auch schon fest. Im nächsten Jahr wollen die Kollnauer vom 24. bis zum 26. Juli feiern – nach Möglichkeit wieder mit Auto als Hauptgewinn.

Schlagworte: Hannes Bär, Stein-Krähen-Hexen Kollnau, Renate Rieder
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