Kommentar
Das kompromisslose Pochen auf den Datenschutz ist nicht mehr verhältnismäßig

In der Pandemie ist die Art und Weise entscheidend, wie wir mit unseren Daten umgehen. Doch in Deutschland treibt diese Diskussion inzwischen merkwürdige Blüten, findet BZ-Redakteur Sebastian Kaiser.
Das Bezirksamt Berlin Mitte hat kürzlich der "Tagesschau" untersagt, eine Pressekonferenz des Robert-Koch-Instituts mit der Behörde live im Internet zu übertragen. Es ging um eine Studie zur Verbreitung des Coronavirus, bei der 2000 Erwachsene auf Antikörper untersucht und zu ihrem Gesundheitszustand befragt wurden. Das Amt begründete dies mit datenschutzrechtlichen Bedenken. Es sei eine Einverständniserklärung aller Teilnehmenden erforderlich. Nicht nur bei den Verantwortlichen der "Tagesschau" war das Unverständnis groß.
Man könnte die Angelegenheit als Übereifer ...
Man könnte die Angelegenheit als Übereifer ...