"Das Private gibt es nicht"
BZ-INTERVIEW mit dem Schweizer Regisseur Milo Rau über sein neues Stück "Civil Wars" und über Politik im Theater.
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Milo Rau hat durch die theatrale Aufarbeitung politisch-historischer Ereignisse wie das Ende von Ceausescu oder den Völkermord Ruanda ("Hate Radio") Aufsehen erregt. Sein neues Stück "Civil Wars" ist in deutscher Erstaufführung beim Freiburger Festival Politik im Freien Theater zu sehen. Wider Erwartung handelt es sich um ein intimes Kammerspiel und einen großen Theatermoment: dank vierer großartiger Schauspieler, die ihre Biografien preisgeben. Bettina Schulte sprach mit dem Schweizer Theater- und Filmregisseur über sein persönlichstes Stück.
BZ: "Civil Wars" wollte vom Ansatz her herausfinden, was junge Westler in die bewaffneten Arme von Dschihadisten treibt. Warum sind Sie von diesem Konzept abgekommen?Rau: Ich sehe das nicht so. Wir haben den Vorgang, dass junge Männer weggehen, um sich dem Dschihad anzuschließen, als Symptom für ein Europa in der Krise genommen und dann in den Biographien der Schauspieler danach gesucht, was sich da abzeichnet: Wahnsinn, Glauben, Extremismus, Ende von Traditionen, Probleme mit ...