Rechtsradikalismus

Das zeigt die zerstörerische Kraft des Digitalen

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Zu: "Schlag gegen junge Neonazis", Beitrag von Felix Huesmann, Antonie Rietzschel, Jan Sternberg und Andreas Meyer (Politik, 22. Mai)

Das Beispiel der fünf Jugendlichen, die in mehreren Bundesländern als rechtsextreme Terrorzelle verhaftet wurden, verweist auch auf die zerstörerische Kraft des Digitalen, in dem Bereich diese sich ausgiebig bewegten.

Einmal mehr zeigt sich hier die dominante Vergiftungsrolle, welche die "sozialen" Medien des Internets mit ihrer ständigen Verbreitung von Hass, Hetze und Lüge in der Gesellschaft einnehmen und dabei eben mithin Jugendliche auf eine faschistische Linie hintrimmen können. Unweigerlich kommt einem dabei Ödön von Horváths antifaschistischer Roman "Jugend ohne Gott" (1937) in den Sinn, worin die Problematik infiltrierter Jugendlicher durch den Nationalsozialismus ins Visier genommen wird, der damals insbesondere das neue hörbare Medium des Radios als Propagandainstrument missbrauchte.

Dieser bedeutsame Roman, in dem Horváth neben der reaktionären Schuljugend auch die Eltern- und Lehrerschaft als Teil der NS-Gesellschaft in die Verantwortung nahm, sollte an den heutigen Schulen Pflichtlektüre sein. Diese Erwachsenen hatten gemäß der Gesellschaft die Aufgabe, den Wert und die Wichtigkeit des Einzelnen gegenüber einem diktatorischen Gruppenzwang zu betonen, der seit Jahren zum Beispiel immer wieder dazu führte, dass das Wort "Jude" auf Schulhöfen ohne durchschlagenden Protest auch von Eltern als Schimpfwort kursierte.

Ein Lehrer und eine Lehrerin in Brandenburg (AfD-Gegend), die sich Derartigem entgegenstellten, sahen sich wegen fehlender Unterstützung aktuell sogar gezwungen, von ihrer Schule wegzugehen.
Leonhard Fleischer, Gundelfingen
Schlagworte: Ödön von, Leonhard Fleischer, Andreas Meyer
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