Eishockey
Der EHC Freiburg ist bereit für den Start der neuen Saison
Kommenden Freitag startet der EHC Freiburg in seine elfte DEL-2-Saison in Folge. Wie gewappnet für die neue Runde sind sie beim Eishockey-Zweitligisten?
So, 14. Sep 2025, 7:00 Uhr
EHC Freiburg
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Seit Jahren steigen die Etats in der DEL2 kontinuierlich an. Seitdem der Corona-Knick überwunden ist, sogar in einem rasanten Tempo. Der EHC Freiburg hat hier einen schweren Stand. "Wir arbeiten seit vier Jahren mit dem gleichen Etat", sagt Peter Salmik, Sportchef des Eishockey-Zweitligisten, und führt aus: "Es sind viele Spieler aus der DEL runtergekommen, das Niveau steigt von Jahr zu Jahr."
Gemäß Planzahlen sollen die 14 Teams für die neue DEL-2-Hauptrunde mit insgesamt rund 70 Millionen Euro kalkulieren – macht im Schnitt einen Etat von fünf Millionen Euro pro Club. "Wir in Freiburg sind allerdings weit weg von dieser Summe", sagt der EHC-Vorsitzende Michael Müller. Für die neue Spielzeit schätzt das Fachblatt Eishockey News den EHC-Etat auf rund drei Millionen Euro, neben dem ESV Kaufbeuren der niedrigste Wert der zweithöchsten deutschen Spielklasse.
Deswegen hat der EHC kadertechnisch umstrukturiert. Insgesamt umfasst der Kader zwei, drei Spieler weniger als in den Jahren zuvor, dadurch steht für die vorderen Positionen etwas mehr Geld zur Verfügung. Salmik sagt: "Wir sind größer und schwerer geworden." Er verspricht: "Das wird den Stil verändern, es wird härter zugehen – und auch Nickligkeiten werden dabei sein." Der Plan: Mit Power gegen das große Geld.
Fünf ausländische Akteure stehen im Kader des EHC. Der Kanadier Shawn O’Donnell, die Finnen Eero Elo und Sameli Ventelä, der tschechische Neuzugang Matej Pekar sowie der Schwede Fabian Ilestedt. Dieser war im Mai bereits als Abgang verabschiedet worden, doch ist der Angreifer während der Vorbereitung wieder nach Freiburg zurückgekehrt. In der DEL2 dürfen pro Partie indes nur vier ausländische Spieler eingesetzt werden, allerdings besteht bei O’Donnell die Aussicht auf den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft.
Die Testspiel-Ergebnisse geben noch keinen echten Aufschluss
Den Power-Plan auf das Eis bringen soll Trainer Martin Stloukal. Der 54-jährige Tscheche hatte den EHC im Februar übernommen. In einer schwierigen Zeit, denn zuvor hatte der Verein kräftig am Trainerkarussell gedreht und steckte in einer Niederlagenserie. Unter Stloukals Ägide fanden die Wölfe in die Erfolgsspur zurück. Am Ende führte er sie ins Playoff-Viertelfinale.
Nun hatte der Tscheche eine ganze Vorbereitung Zeit, sein Team zu formen. Die Testspiel-Ergebnisse geben noch keinen echten Aufschluss. Gegen den Schweizer Zweitligisten EHC Basel (4:2) und DEL-2-Konkurrent Bietigheim Steelers (5:4) gewannen die Wölfe. Gegen den DEL-Club Schwenninger Wild Wings (0:5) sowie die Schweizer Zweitligisten EHC Winterthur (3:5) und HC La Chaux-de-Fonds (0:4) zog Freiburg den Kürzeren.
Einen guten Eindruck über die Stärken der Wölfe gab dabei das Spiel gegen Bietigheim: Sieggarant beim 5:4-Erfolg gegen den Ligakonkurrenten vor mehr als 1000 Zuschauern in der Echte-Helden-Arena war Goalie Patrik Cerveny, der ein ums andere Mal gefährliche Angriffe der Gäste entschärfen konnte. Verbesserungswürdig präsentierten sich die Wölfe gegen die Steelers, die nach dem Sturz aus der DEL bis in die Oberliga umgehend wieder in die DEL2 zurückgekehrt sind, im Powerplay: Zwei der vier Gegentreffer kassierten sie in eigener Überzahl.
Saisonstart beim EC Bad Nauheim und gegen die Düsseldorfer EG
Hinzu kommen weitere Neuigkeiten: Neuer Kapitän ist Nikolas Linsenmaier. Der Publikumsliebling, der sich im ersten Testspiel verletzte und derzeit noch ausfällt, hat das Amt von O'Donnell übernommen. Trainer Stloukal sagt: "Er ist ein richtiger Kämpfer, hier zuhause, ein Freiburger Wolf." Als Assistenzkapitäne fungieren Alexander De Los Rios und Eero Elo.
Auch im Hintergrund gab oder wird es Veränderungen geben: Nach dem Tod von Werner Karlin hat Michael Müller im Januar den Vereinsvorsitz übernommen. Das Amt des EHC-Präsidenten, das bis dahin Müller innehatte, füllt kommissarisch Kai Veser, Unternehmer und Freiburger Stadtrat der Freien Wähler, aus. Er soll bei der Mitgliederversammlung an diesem Montag bestätigt werden. Dort stellt sich zudem Volker Sexauer als Nachfolger von Marc Esslinger zur Wahl des stellvertretenden Vorsitzenden.
Im Hintergrund beschäftigt ein Dauerthema den EHC weiter. Die Echte-Helden-Arena muss dringend renoviert werden. Zu Beginn des Jahres hatte die Stadt den Plan eines 60-Millionen-Euro-Neubaus am Messe-Gelände verworfen. Seither plant die Stadt eine Sanierung der bestehenden Eishalle in Neubauqualität. Die Kosten könnten sich auf etwa 30 Millionen Euro belaufen. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie wertet die Stadt aus, das Ergebnis soll dem Gemeinderat vermutlich im Dezember vorgelegt werden.
Unterdessen fühlen sie sich an der Ensisheimerstraße bereit für den Start kommenden Freitag beim EC Bad Nauheim. Zwei Tage später empfängt der EHC im ersten Saisonheimspiel einen namhaften Gegner: Dann tritt der achtmalige deutsche Meister Düsseldorfer EG, der aus der DEL abgestiegen ist, in Freiburg an.