Ex-SC-Freiburg-Profi

Der ehemalige SC-Profi Matthias Ginter hat eine Stiftung gegründet

Matthias Ginter möchte sich für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche engagieren, zunächst in Freiburg und der Region, mittelfristig auch überregional. Als erstes Projekt will die Stiftung die Freiburger Universitätskinderklinik unterstützen.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Groß war das Medieninteresse bei der P...atthias Ginter im Restaurant Dattler.   | Foto: t. kunz
Groß war das Medieninteresse bei der Pressekonferenz mit Matthias Ginter im Restaurant Dattler. Foto: t. kunz
570 rechtsfähige Stiftungen gibt es im Regierungsbezirk, 79 davon in Freiburg. Nun kommt eine 80. hinzu: Gegründet hat sie Fußballnationalspieler Matthias Ginter, der seine Ausbildung und Anfänge als Profi beim SC Freiburg machte.

Matthias Ginter, Profi bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach, befasst sich nach eigener Aussage seit längerem mit der Idee, sich gesellschaftlich zu engagieren. Dankbarkeit, Demut und Bodenständigkeit seien für ihn Werte, mit denen er erzogen wurde. "Das will ich mir beibehalten und etwas zurückgeben", sagte Ginter am Montag in einer Pressekonferenz. Er und Lebensgefährtin Christina Dirr haben mehrfach die Unikinderklinik besucht und sich mit jungen Patienten beschäftigt. Eigentlich habe er sein Engagement auf die Zeit nach der Profikarriere legen wollen, doch in der Kinderklinik sei schnelle Hilfe erforderlich.

"Es gibt Wichtigeres als Fußball" Matthias Ginter
Der 17-fache Nationalspieler aus March, Weltmeister 2014 und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Rio 2016, hat Schlimmes abseits des Fußballplatzes erlebt. So gehörte er dem Nationalteam an, das am 13. November 2015 die Terroranschläge in Paris aus nächster Nähe miterlebte. Und er saß am 11. April 2017 im Mannschaftsbus von Borussia Dortmund, auf den ein Sprengstoffanschlag verübt wurde. "Es gibt Wichtigeres als Fußball."

Ginter bringt zum Start 150.000 Euro in die Stiftung ein. Er selbst wird als Vorsitzender des noch zu gründenden Stiftungsrates fungieren, seine Lebensgefährtin Christina Dirr ist Vorsitzende des Stiftungsvorstands. Als Erstes wird Ginter die neue Unikinderklinik, die bis 2022 / 2023 gebaut wird, mit 15.000 Euro fördern. Der 133-Millionen-Bau selbst ist finanziert, nicht aber die Ausstattung. Die leitende Chefärztin Charlotte Niemeyer nannte stellvertretend zwei Vorhaben, für die noch reichlich Geld benötigt werde: So soll Eltern und Kindern mit Krankheiten wie Diabetes und Asthma oder Übergewicht in einem "Forum für Gesundheitserziehung" das Thema Ernährung nähergebracht werden.

"Das hilft uns auch, andere zu motivieren" Charlotte Niemeyer
Und: Eine wesentliche Verbesserung der Behandlungsqualität bringt laut Niemeyer ein eigenes MRT-Gerät; Kosten: fast zwei Millionen Euro. Hilfe wie die der Ginter-Stiftung seien dafür wichtige Steine: "Das hilft uns auch, andere zu motivieren".

Es seien, sagen Ginter und Dirr, bald auch eigene Stiftungsprojekte geplant, etwa ein Fußballcamp oder Tanzworkshops für benachteiligte Kinder. In der Bundesliga gibt es einige Vorreiter für soziales Engagement: zum Beispiel die Stiftungen von Ex-Bayern-Profi Philipp Lahm oder dem Ex-Dortmunder Neven Subotic, der Trinkwasserprojekte in Afrika realisiert.

Freiburgs erster Sportler, der eine Stiftung gründet

In Freiburg ist Ginter der erste Sportler mit einer Stiftung – wobei sich auch andere sozial engagieren: Skisprung-Weltmeister Martin Schmitt zum Beispiel für die Stiftung Deutsche Kinderkrebsnachsorge oder SC-Freiburg-Profi Karim Guédé für eine deutsch-französische Schule in Togos Hauptstadt Lomé, der Heimat seines Vaters.

Beim SC legt man Wert darauf, dass die Nachwuchskicker über den eigenen Tellerrand schauen und verstärkt in Projekte eingebunden werden, so Stefanie von Mertens, pädagogische Leiterin der Fußballschule. Dazu gehöre auch, dass mehrere A-Jugend-Spieler ein Freiwilliges Soziales Jahr machen. Und Berndt Tausch, Sprecher des Regionalen Stiftungsverbands und geschäftsführender Vorstand der Freiburger Step-Stiftung, appelliert an die Stiftungen vor Ort, den Gedanken des sozialen Engagements in die Nachwuchsleistungszentren zu tragen.
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel