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Der Freiburger Indie-Pop-Sänger Vince: Zwischen gute Laune und Verletzlichkeit

Hunderttausende Streams, neue EP, erste eigene Tour durch Deutschland: Für Indie-Pop-Sänger Vince aus Freiburg steht im Frühjahr Großes an. Und der 25-Jährige hat noch einiges vor.  

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Vince aus Freiburg spielt im Mai seine...am 11. Mai im Waldsee in Freiburg auf.  | Foto: Fatjon Humaj
Vince aus Freiburg spielt im Mai seine erste eigene Tour - und tritt am 11. Mai im Waldsee in Freiburg auf. Foto: Fatjon Humaj

Die Abendsonne fällt von links ins Bild und taucht die Freiburger Sedanstraße in ein warmes Gelb. In der Mitte sitzt Vince auf einem der Metallgeländer zwischen Theater und Universitätsbibliothek und singt in die Kamera. Dann macht er einen Satz, geht ein paar Schritte und singt den Refrain: "Und manchmal fühlt's sich fast so, wie verlier'n an / Doch zu zweit ist okay." Clips wie diesen postet der Freiburger Indie-Pop-Sänger regelmäßig, bevor er einen neuen Song herausbringt. In diesem Reel reißt er "Verlieren" an. Den gleichen Schnipsel gibt es in Varianten im Colombi-Park und an der Friedrichstraße. So promoten Künstler wie Vince neue Lieder: Social Media ist unverzichtbar. Und der 25-Jährige hat gerade einiges zu promoten.

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Vince heißt eigentlich Vincent Wright und kommt aus dem Schwarzwaldstädtchen Alpirsbach. 2020 ist er fürs Studium nach Freiburg gezogen. Den Bachelor in Erziehungswissenschaften hat er, jetzt arbeitet er in einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in Freiburg. "Mit Menschen arbeiten, das liegt mir", sagt Vince. Die Arbeitszeiten ließen sich gut mit der Musik kombinieren. Und die wird wichtiger. Rund 143.000 Hörerinnen und Hörer spielen pro Monat einen seiner Songs auf Spotify ab.

Angefangen mit der Musik habe es in der Jugend in Alpirsbach, erzählt Vince: "Als wir noch gekifft haben früher, haben wir einfach gefreestyled auf Beats." Zwei, drei Stunden habe er mit Freunden gerappt, was ihnen einfiel. In Freiburg lernt Vince Kasi und kurz darauf Antonius kennen. Die drei fangen an, zusammen Musik zu machen. Kasi und Antonius sind sehr früh sehr erfolgreich, bekommen einen Plattenvertrag, spielen Festivals, eine Deutschlandtournee – und Vince? "Das war am Anfang schon schwierig für mich", sagt er. Er habe sich gefragt: "Warum geht es bei denen so schnell, aber bei mir nicht?" Dieses "eklige Gefühl" habe er aber schnell ablegen können. Er habe mit Kasi und Antonius oft darüber gesprochen. Auch deshalb haben die unterschiedlich steilen Entwicklungen die Freundesgruppe nicht gesprengt. Vince spielte oft Support für Kasi, unterstützt beim Songwriting: "Ich bin übelst zufrieden, dass es in meinem Tempo weitergegangen ist."

Vince beschreibt seine Musik so: "Real, melancholisch, intim."

In diesem Frühjahr zieht das Tempo an. Anfang Mai spielt Vince auf seiner ersten eigenen Tour unter anderem in Berlin, Hamburg und München. Gerade ist seine EP "Kein Plan, aber davon ne ganze Menge" erschienen. Musikalisch ist sie mal ein bisschen gitarrenlastiger, mal elektronischer. Mal gute Laune, mal ruhiger. Er selbst beschreibt seine Musik so: "Real, melancholisch, intim."

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Inhaltlich dreht es sich meist ums Erwachsenwerden, Liebe, Feiern, das Lebensgefühl in den 20ern. Wie viele Vertreter des jungen deutschen Indie-Pop zeichnet auch Vince die Stärke aus, in seinen Texten Gefühle zu thematisieren, Verletzlichkeit zuzulassen. Auf "Verlieren" singt er: "Und manchmal fällt es mir wirklich schwer, an mich selbst zu glauben, ja / Obwohl das nie so wirkt nach außen." Oder im Song "Wacklige Beine": "Ich steh auf wackligen Beinen / In 'ner zu großen, verwaschenen Jeans / So muss ich sie niemandem zeigen / Meine schlotternden Knie."

Seine Musik ist häufig nachdenklich und traurig. Er versuche, darin das zu verpacken, was in ihm und um ihn herum passiere. "Mir fällt es schon teilweise schwer, über meine Gefühle zu reden. Oder ich tue es selten." Die Musik sei eine Möglichkeit, sein Inneres zu teilen.

Konzert: Sonntag, 11. Mai, Gaststätte Waldsee, Freiburg, 20 Uhr. Tickets auf bz-ticket.de

Schlagworte: Vince Kasi, Vincent Wright
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