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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2015 I

Der kleine Waschbär

  • Tabea Trost, Klasse 4a, Turnseeschule & Freiburg

  • Di, 10. März 2015, 13:48 Uhr
    Schreibwettbewerb

Von: Tabea Trost, Klasse 4a, Turnseeschule, Freiburg

An einem sonnigen Frühlingsmorgen spazierte der kleine Waschbär am Bach entlang und machte sich Gedanken, ob auch ein Waschbär Zeitungsreporter werden könnte. Weil er nicht wusste, was er tun sollte, beschloss er, die Grille nach Rat zu fragen, und dann machte er sich gleich auf den Weg.

So lief der Waschbär und lief und lief, bis er endlich in das Reich der Grille kam. Im Reich der Grille piepste es und surrte es und überall waren Grillen. Der Waschbär lief knallrot an, weil alle Grillen ihn anstarrten. Irgendwann erreichte der kleine Waschbär das Haus der Obergrille, ging kurzentschlossen hin und drückte auf den kleinen gelben Knopf direkt neben der Tür und fing an zu warten. Endlich ging die Tür auf und ein Diener guckte heraus. Der fragte: "Was wünschen Sie mein Herr?" "Ich würde gerne die Obergrille sprechen", antwortete der kleine Waschbär. "Ein Augenblick bitte", antwortete der Diener und verschwand wieder. Es dämmerte schon, als der Diener wieder an der Tür erschien, doch er trug diesmal einen dicken Haufen Papier mit sich und bat den Waschbären, die Regeln zu unterschreiben.

Als das erledigt war, durfte er endlich hineingehen, und da saß die Obergrille in voller Pracht auf ihrem Thron und fragte ihn: "Kleiner Waschbär, was willst du von mir?" "Ich will Sie fragen, ob ich ein Zeitungsreporter werden kann!", sagte der Waschbär. "Gewiss", sagte die Grille. "Oh danke, ich will sofort mit Ihnen beginnen!", rief der kleine Waschbär freudig und fing sofort an zu fragen. Weil er wusste, dass die Grille Gärtnerin war, fragte der Waschbär: "Welche Pflanze finden Sie am schönsten?" Die Grille antwortete: "Da muss ich dir etwas zeigen. Komm mit!"

Die Grille erhob sich und ging Richtung Garten. Der kleine Waschbär trippelte hinterher. Kurz darauf standen sie im Garten der Grille und betrachteten eine lila Blume, die bunt zwischen den Schneeglöckchen wuchs. Die Grille erklärte: "Diese Pflanze habe ich Krokus genannt. Bevor ich sie benannt habe, habe ich alle Gärtner der Umgebung gefragt, ob Sie diese Pflanze jemals gesehen haben und ob Sie diese Pflanze je benannt haben. Doch keiner hat sich gemeldet. So habe ich ihr einen Namen gegeben und hier in meinem Garten eingebuddelt, und da war da auch noch so ein nerviger Maulwurf, der buddelte seine Hügel immer genau unter dem Krokus."

Mittlerweile war es dunkel geworden und der Mond war aufgegangen. Der Waschbär sagte: "Ich muss heim!" Die Grille meinte: "Es ist zu dunkel und zu gefährlich, um alleine nach Hause zu gehen. Ich werde dich begleiten!" Und so machten sich die beiden auf den Weg. Eine Weile ging das so gut, bis sie plötzlich ein Gekreische hörten, dass es kaum auszuhalten war. Die beiden gingen dem Gekreische langsam nach.

Auf einmal sahen sie ein Waschbärmädchen und eine Giftschlange, die sich auf einer Lichtung tummelten. Die Grille und der kleine Waschbär begriffen sofort, dass sie helfen mussten. Die Grille wurde nicht umsonst die Obergrille genannt. Sie hypnotisierte die Schlange so lange, bis sie von dem Waschbärmädchen abließ, und der kleine Waschbär das ohnmächtige Waschbärmädchen von der Lichtung ziehen konnte.

Die Sonne ging auf und die Schlange lag bewusstlos auf der Lichtung. Die Grille flog zu dem kleinen Waschbären und zu dem Waschbärmädchen hin und lachte "Das war ein Spaß! Aber wie geht es dem Waschbärmädchen?" "Schlecht, das tödliche Gift der Giftschlange hat sie in ihrem Blut. Wenn das Gift zum Herz gelangt, wird sie sterben. Das weiß sogar ich", sagte der kleine Waschbär besorgt. Die Grille meinte ebenso besorgt, wie der kleine Waschbär: "Das stimmt, wir müssen sofort ein Gegengift finden, aber welches?"

"Ich hab die Idee! Wir fragen das Rotkehlchen dort, ob es auf das Waschbärmädchen aufpasst, und wir gehen zu Uhrugugramatschomus und fragen ihn, welches Gegengift wir brauchen. Du weißt doch, dass er der beste Arzt weit und breit ist." "Das stimmt. Doch da gibt es ein Problem, wir wissen nicht, wer Uhrugugramatschomus ist. Vielleicht ist er ein Wolf!", sagte die Grille ängstlich. "Trotzdem, wir müssen uns trauen!", sagte der kleine Waschbär mutig, und dann gingen sie zum Rotkehlchen und fragten es: "Kannst du auf das Waschbärmädchen aufpassen?" Das Rotkehlchen antwortete: "Klar doch!" Das Rotkehlchen war also einverstanden und die beiden machten sich auf den Weg.

Sie waren schon lang gelaufen, als sie in ein sumpfiges Gebiet kamen und langsam Durst bekamen. So machten sie sich auf die Suche nach einer Quelle und schon bald hatten sie eine gefunden. Die Grille und der Waschbär wollten gerade zu trinken beginnen, als sie ein Quaken hörten. "Einen Moment, was wollen Sie von mir? Keiner trinkt aus Uhrugugramatschomus Quelle!" Die beiden stockten und sahen auf. Die Grille antwortete: "Wir wollen Sie fragen, ob Sie wissen, welches Gift es gegen das Gift der Giftschlange gibt." Uhrugugramatschomus antwortete: "Da hilft nur Krokusbrei. Rennt, rennt, das Gift wird bald wirken, aber bevor ihr rennt, trinkt!"

Und so rannten die beiden, gaben dem Waschbärmädchen den Krokusbrei und alle waren glücklich, besonders der kleine Waschbär. Denn er musste sich nicht entscheiden, ob er über den Krokus oder über das Waschbärmädchen schreiben sollte, sondern konnte beides in einen Zeitungsartikel verfassen.

Ressort: Schreibwettbewerb

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