Wein
Der Klimawandel verändert den Weinbau beim Weingut Wöhrle in Lahr
In schwierigem Umfeld steht das Weingut Wöhrle gut da, weil Wein aus Lahr überregional beliebt ist. Diese gute Nachricht konnte Hans Wöhrle dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner übermitteln.
Sa, 9. Aug 2025, 18:00 Uhr
Lahr
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Wie der Senior-Chef des Betriebs Johannes Fechner und seiner Besuchergruppe sagte, geht ein Drittel des Weins an die gehobene Gastronomie und stellt somit eine gute Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg des Weinguts dar. Aktuell werden ältere Spätburgunder-Reben veredelt und zu Chardonnay entwickelt. Der Klimawandel ist dabei deutlich bemerkbar und es muss immer wieder gegossen werden, sagte Wöhrle. Feststellbar seien deutlich mehr Tage mit über 30 Grad, weshalb man zukünftig mehr Chardonnay und Weißburgunder als Riesling und Müller-Thurgau anbauen werde. Das Jahr 2025 sei aber bisher sehr gut verlaufen, insbesondere gab es genug Regen.
In Lahr gibt es Weinbau schon seit dem Mittelalter, damals 90 Hektar, heute bewirtschaftet das Weingut Wöhrle immerhin noch 17 Hektar. Auch in der Stadtgeschichte hat der Lahrer Wein eine große Rolle gespielt. So berichtete Hans Wöhrle, dass 1949 bei den Verhandlungen für einen Flughafenstandort die französische Verhandlungsdelegation auch deshalb von Lahr überzeugt war, weil guter Wein während den Verhandlungen gereicht worden sei.
Große Herausforderungen stelle der Mindestlohn dar, weil dadurch das allgemeine Lohnniveau steige. Die Lohnkosten machten einiges aus, weil im Weingut Wöhrle alles von Hand geerntet wird und keine Vollernter eingesetzt werden. Auch dass im Discount badischer Wein für 1,99 Euro pro Liter verkauft wird, sei wirtschaftlich nicht zu stemmen, so Wöhrle.
Leider gehe der allgemeine Weinkonsum zurück, was Wöhrle auf Kampagnen gegen Alkohol zurückführt: "Wir müssen Wein aber auch als Kulturgut sehen, Winzer sind zudem auch Landschaftspfleger." Keine Option ist für das Weingut Wöhrle die Produktion von alkoholfreiem Wein, weil die Entalkoholisierung pro Liter sechs Euro koste. Die Zukunft des Weinguts ist gesichert: Der Enkel von Hans Wöhrle habe eine Winzerausbildung absolviert und möchte in den Familienbetrieb einsteigen.