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Der komische Zeitungsbote

  • Marein Späth (10) aus Lahr

  • Fr, 24. August 2007
    Schreibwettbewerb

Von Marein Späth (10) aus Lahr

Löwenzahn2  | Foto: Reiser-Hoff
Löwenzahn2 Foto: Reiser-Hoff
Wie fast jeden Abend schaute Tobi aus dem Fenster, weil er nicht einschlafen konnte. Es war schon dunkel und der Mond schien hell am Himmel. Er schaute vielen vorbeifahrenden Autos, Fahrrädern und Motorrollern auf der Straße nach, bis er plötzlich eine schwarz angezogene Gestalt mit einer Taschenlampe über den Rasen des Nachbargrundstückes hüpfen sah. Es sah so aus, als würde die Person etwas vom Rasen aufheben. Als Tobi genauer hinschaute, erkannte er die Person. Es war der Zeitungsbote, der ihnen immer früh morgens die Zeitung brachte. Er nahm sich vor, den Zeitungsboten am nächsten Morgen zur Rede zu stellen. Dann machte er das Fenster zu, legte sich in sein Bett und schlief sehr unruhig ein.

Im Morgengrauen wachte er schweißgebadet auf. Sein erster Gedanke galt dem Zeitungsboten. Tobi zog sich schnell an und weckte seine Eltern in ihrem Schlafzimmer. Er erzählte ihnen die ganze Geschichte seiner Beobachtungen in der Nacht. Auch seine Eltern fanden das Verhalten des Zeitungsboten sonderbar und zogen sich ebenfalls an. Gerade als sie zusammen unten ankamen, hörten sie das Geklapper vom Briefkasten. Schnell machte der Vater von Tobi die Haustüre auf und stellte den Mann, der vor dem Briefkasten stand, zur Rede. Es     war   der   Zeitungsbote. Erst   schaute er ganz erschrocken, fing aber dann doch an, sein Verhalten in der vergangenen Nacht zu erklären. Er sagte, dass er ein leidenschaftlicher Gärtner ist und deshalb keinen Löwenzahn in seinem Garten hat. Doch vor einiger Zeit bekam er von seiner Schwester einen kleinen Hasen, da sie der Meinung war, dass er zu oft alleine ist. Löwenzahn ist aber für Hasen einfach wichtig und er war zuerst ratlos.

Doch dann fiel ihm ein, dass er in der Dunkelheit in fremden Gärten auf Löwenzahnsuche gehen könnte. Da schlug Tobi vor, dass er morgens immer eine Tüte voll Löwenzahn vor die Haustüre stellen würde, damit der kleine Hase des Zeitungsboten immer genug Löwenzahn zum Essen hat. Die Eltern, der Zeitungsbote und Tobi mussten laut lachen, da sich die schwarze Person als harmloser Löwenzahnsucher entpuppte.

Tobi konnte nun am Abend beruhigt in sein Bett gehen, da er sehr froh war, dem Zeitungsboten aus der Patsche geholfen zu haben. Beim Gute-Nacht-Sagen bekam er von seinem Vater ein großes Lob, dass er sehr aufmerksam in seinen Beobachtungen gewesen war, da es sich bei dem komischen Zeitungsboten auch um einen Einbrecher hätte handeln können.

Ressort: Schreibwettbewerb

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 24. August 2007: PDF-Version herunterladen

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