Gemeinderat
Der Seelbacher Gemeinderat diskutiert rege über den Haushalt
Der Gemeinderat Seelbach hat eine diskussionsfreudige Haushaltsberatung geführt. Ein Grünen-Antrag hatte zuvor Großprojekte auf den Prüfstand gestellt. Letztlich blieb es bei dem Entwurf.
Mi, 7. Mai 2025, 8:00 Uhr
Seelbach
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Das Zahlenwerk bleibt gemäß dem Haushaltsentwurf unverändert, auch wenn es zu einigen Investitionen von Gemeinderäten und aus den Fraktionen Vorschläge gab, diese nochmal zu überdenken oder zu verschieben. Letztlich wurden die Einwände im sachlichen Disput aber verworfen. Am Ende steht im Ergebnishaushalt ein Defizit von 379.300 Euro. Die liquiden Mittel bis zum Jahresende sind mit rund zwei Millionen Euro beziffert. Einig war sich das Gremium darin, dass der rechnerische Blick in die Zukunft besonders geschärft werden muss. Dann stehen kostenintensive Vorhaben wie etwa die Modernisierung des Schulkomplexes und der Breitbandausbau an.
Dabei war auch die Entwicklung der Gewerbesteuer Thema: Bereits im Übergang von 2023 zu 2024 wurde der Ansatz deutlich reduziert. Von 1,8 auf 1,4 Millionen Euro und im Haushalt für dieses Jahr nochmals um 100.000 Euro auf 1,3 Millionen Euro. Für 2024 bilanzierte Kämmerer Wolfgang Mech Einnahmen von 1,2 Millionen Euro.
Grünen-Gemeinderat sieht ernüchternde Zahlen
Markus Himmelsbach (Grüne) befand die Zahlen als ernüchternd und appellierte daran, dass sich Firmen künftig nicht an Standorten außerhalb Seelbachs vergrößern, während "bei uns Flächen brach liegen". Bürgermeister Moser bekräftigte, dass man sich dessen durchaus bewusst sei und er sich diesbezüglich im intensiven Austausch befände.
Diskutiert wurde auch über die Investition von 60.000 Euro für eine Photovoltaikanlage im Familienbad. Josef Schwörer (CDU) warf die Frage der Wirtschaftlichkeit in die Runde, wenn die Anlage "nur über die Badesaison von vier Monaten und der Strom für den Rest des Jahres eventuell für billiges Geld ins öffentliche Netz geht". Die Argumentation überzeugte nicht, eingeräumt wurde eine Überprüfung zur Wirtschaftlichkeit.
Ein neues Fahrzeug für die Feuerwehr
Zur geplanten Neubeschaffung eines Fahrzeugs für die Feuerwehr (80.000 Euro) fragte Alfred Himmelsbach (CDU) nach der Möglichkeit, ein gebrauchtes Fahrzeug zu beschaffen. Bürgermeister Moser erklärte, dass die Angebote bereits wesentlich günstiger seien als angedacht. Außerdem sollte man jetzt nicht schieben, da es die Gemeinde in den nächsten Jahren "sonst gebündelt trifft".
Markus Himmelsbach (Grüne) sagte, es sei in der "intensiven und transparenten Beratung" sehr klar geworden, welche finanziellen Herausforderungen es gebe. Deshalb sollten die großen Investitionen wie die Schulsanierung (Bauabschnitt zwei und drei) sowie die Sanierung des Bürgerhauses oder der Neubau eines Feuerwehr-Gerätehauses auf dem Prüfstand stehen. Hierfür stellte die Fraktion einen Antrag. Bürgermeister Moser zweifelte daran, dies in der Kürze und angesichts des Umfangs grundsätzlich zu entscheiden. Zumal der dritte Bauabschnitt der Schule sowie das Gerätehaus und Bürgerhaus nicht Teil des Haushalts 2025 seien. Der Bauabschnitt sei in der Vorbereitung zu weit fortgeschritten: "In dem Antrag ist ziemlich viel Musik drin. Er ist legitim, aber aktuell hat er keine Relevanz." Dem stimmten die übrigen Fraktionen geschlossen zu. Ein solcher Antrag sei zu umfangreich und zu kurzfristig vor einem Haushaltsbeschluss. Nach einer Beratungspause zogen die Grünen ihren Antrag zurück: "Wir geben dem Recht. Das muss heute nicht entschieden werden. Wir wollten nichts verhindern, sondern nur eine Überprüfung", verwies Himmelsbach auf die finanziellen Herausforderungen. Der Gemeinderat beschließt den Haushalt in der Sitzung am Montag, 19. Mai.