Archäologie
Der Silbermünzenfund aus Glottertal wird nun in Freiburg ausgestellt
Im Archäologischen Museum Colombischlössle in Freiburg ist ab sofort ein Münzschatz aus dem Glottertal zu sehen. Expertenführungen beleuchten, was hinter dem Fund steckt. Doch dieser gibt weiterhin Rätsel auf.
Fr, 27. Jun 2025, 16:30 Uhr
Freiburg
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Im Archäologischen Museum Colombischlössle in Freiburg ist ab sofort ein bedeutender Münzschatz aus dem Mittelalter zu sehen. Laut einer Mitteilung der Stadt Freiburg wurden die mehr als 1500 Silbermünzen im Frühjahr 2024 bei Bauarbeiten nahe dem Glottertäler Schwimmbad entdeckt. Der Fund zähle zu den bedeutendsten Münzfunden in Südbaden seit 1949 und werde nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Der sogenannte Glottertäler Münzschatz bestehe aus silbernen, einseitig geprägten Pfennigen, die aus verschiedenen Prägestätten wie Zofingen, Basel und Freiburg stammen. Die Motive der Münzen variierten je nach Herkunftsort und Prägeherren. Aufgrund der bekannten Prägezeiträume sei anzunehmen, dass der Schatz um 1320 vergraben wurde. Wer ihn vergraben habe und aus welchem Grund, bleibe jedoch unklar. Damals habe die Summe etwa dem Jahresgehalt eines Pfarrers oder dem Wert von 150 Schafen entsprochen.
Fund der Münzen durch interessierten Anwohner
Entdeckt wurden die Münzen durch einen archäologisch interessierten Anwohner, der auf Bitte des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) die Baustelle beobachtete. Er habe kleine Metallplättchen in der ausgebaggerten Erde entdeckt und dies sofort dem LAD gemeldet. Die Mitarbeiter des Amtes hätten daraufhin den Bauaushub mit Sondentechnik untersucht und rund 600 weitere Münzen bergen können. Besonders bemerkenswert sei die überregionale Verbreitung der Münzen. Trotz der damaligen Zersplitterung des Münzrechts, bei dem jede Region ihr eigenes Geld prägte, zeige der Glottertäler Schatz Parallelen zu zwei weiteren Funden in der Nordwestschweiz. Dies deute darauf hin, dass die Münzen in einem größeren Raum im Umlauf gewesen seien und liefere neue Impulse für die Forschung zur Geldwirtschaft des Mittelalters.
Interessierte können an Expertenführungen mit Aperitif teilnehmen, bei denen der Archäologe Andreas Haasis-Berner vom LAD die Fundumstände, den Wert und die Bedeutung des Schatzes erläutert. Die Führungen finden am Mittwoch, 2. und 30. Juli sowie 13. und 27. August, um 17.30 Uhr statt. Tickets sind im Online-Shop unter www.museen-freiburg.de/shop erhältlich. Der Münzschatz ist im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, zu den regulären Öffnungszeiten dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs bis 19 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, die Teilnahme an der Führung weitere 2,50 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, Mitglieder des Freundeskreises, Inhaber des FreiburgPasses und des Museums-PASS-Musées ist der Eintritt frei.
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