"Der Spaß hat zugenommen"

Miriam Janz, Klasse 8b des Wentzinger Gymnasium, interviewt den Leiter des Freiburger Schüler-Jazzorchesters, Herbert Schiffels  

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Herbert Schiffels (links) hat noch viele Ideen für das Freiburger Schüler-Jazzorchester. Foto: fotolia/thomas kunz

Herbert Schiffels hat mit dem Freiburger Schüler-Jazzorchester (FSJ) schon 120 verschiedene Musikstücke gespielt. Miriam Janz aus der Klasse 8 b des Wentzinger-Gymnasiums hat sich für Zisch mit ihm unterhalten.

Zisch: Ich habe gelesen, dass das Freiburger Schüler-Jazzorchester 1984 beziehungsweise 1985 gegründet wurde. Was stimmt denn nun und wie kam es dazu?

Herbert Schiffels: Das FSJ wurde 1984 gegründet und hatte 1985 seinen ersten Auftritt. Ich hatte zunächst eine Big Band im Rotteck-Gymnasium. Aber ziemlich bald kamen auch Schüler anderer Schulen hinzu. Das war eigentlich prima, aber für Juristen ein Problem. Es war nicht klar, was passiert, wenn sich ein Schüler vom Goethe-Gymnasium oder vom Berthold-Gymnasium im Rotteck-Gymnasium verletzt. Das wurde geregelt: Das FSJ ist eine AG für alle Schulen. Und das sollte im Namen auch deutlich werden und so entstand der Name "Freiburger Schüler-Jazzorchester".
Zisch: Macht es Ihnen heute noch genauso viel Spaß, mit den Jugendlichen zu musizieren wie früher?

Schiffels: Der Spaß hat sogar zugenommen. Die Auswahl an Schülern wird immer größer und vor allem der Instrumentalunterricht der Schüler wird immer besser.

Zisch: Aus wie vielen verschiedenen Schulen kommen die Schüler?

Schiffels: Sie kommen ungefähr aus 15 verschiedenen Schulen in Freiburg und der Umgebung. Ein paar kommen aus Gundelfingen, Staufen, Breisach und Waldkirch. Teilweise kommen die Jugendlichen auch aus den Waldorfschulen, dem Rotteck-Gymnasium, dem Wentzinger-Gymnasium und vielen mehr.

Zisch: Gibt es eine Aufnahmeprüfung, um ins FSJ aufgenommen zu werden und wenn ja, wie läuft diese ab?

Schiffels: Naja, schon, aber diese ist nicht so streng, mit Vorspielen und so weiter. Es reicht ein Telefonat mit dem Lehrer und der Schüler sollte ein bis zwei Proben mitspielen. Dann entscheide ich, ob er schon so weit ist oder ob er noch ein paar Jahre warten sollte.

Zisch: Ist es leicht, immer wieder neue Stücke für das Orchester zu finden?

Schiffels: Das ist kein Problem, ich habe schon ungefähr 120 verschiedene gespielt und noch viele andere Jazzbände in meinem Regal stehen. Ich könnte zwar immer mal wieder etwas Altes spielen, was dann zwar für die Jugendlichen neu wäre, aber für mich langweilig.

Zisch: Wie viele CDs haben Sie schon mit dem FSJ aufgenommen?

Schiffels: Acht oder neun Stück.

Zisch: Sie machen regelmäßig einen Austausch mit der Partnerbigband aus Glenelg in den USA. Wie kamen Sie zu diesem Austausch?

Zisch: Ich war 1988 in Amerika und habe mir verschiedene Schulbigbands angeschaut und angehört. Dann traf ich auf den Dirigent des Orchesters in Glenelg und wir haben uns etwas unterhalten. So ergab sich das mit dem Austausch fast von selbst.

Zisch: Sie hatten schon viele interessante Auftritte mit dem FSJ, zum Beispiel beim Presseball oder mit "Dance Emotion". Gibt es irgendetwas, was Sie unbedingt mit dem Orchester noch erleben möchten?

Schiffels: Ich habe schon einiges gemacht, und bis jetzt nichts Besonderes vor. Aber ich fände es schön, einen Star zu finden, der mit nach Ochsenhausen zum Proben käme und den Schülern gezielt Neues beibringen würde oder bei einem Konzert mitwirkt.

Zisch: Wie lange werden Sie das FSJ noch leiten?

Schiffels: Es ist offen, wie lange ich noch bleibe. Nachfolger stehen auf jeden Fall schon bereit, und das FSJ wird hoffentlich noch lange bestehen bleiben, auch ohne mich.

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