Fischerei

Deutschen Ostseefischern droht Hering-Fangverbot

In der Ostsee soll nach dem Willen der EU-Kommission viel weniger gefischt werden. Deutsche Ostseefischer müssen wieder um eine wichtige Ausnahme bangen.  

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Deutsche Ostseefischer dürfen der...n gezielt Heringe fangen. (Archivbild)  | Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Deutsche Ostseefischer dürfen derzeit mit kleinen Booten und passivem Fanggerät wie Stellnetzen gezielt Heringe fangen. (Archivbild) Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Brüssel (dpa) - Zum Schutz des Herings in der westlichen Ostsee hat die EU-Kommission ein Ende der Ausnahmeregelung vom Fangverbot vorgeschlagen. Insgesamt sollen sich die Fangmöglichkeiten für fast alle Fischbestände im nächsten Jahr deutlich verringern, wie aus der Mitteilung der Kommission hervorgeht. Ausnahmen sind lediglich die Fangmengen für Sprotte, Hering in der mittleren Ostsee und Lachs im Finnischen Meerbusen, die laut Kommission gleich bleiben oder um einen Prozent steigen sollen.

Deutsche Ostseefischer dürfen derzeit mit kleinen Booten und passivem Fanggerät wie Stellnetzen gezielt Heringe fangen. Außerdem darf eine gewisse Menge als sogenannter Beifang beim Fischen nach anderen Arten gefangen werden. Dem Vorschlag der Kommission zufolge soll nur die Beifang-Regelung für westliche Ostsee-Heringe bleiben. Die erlaubte Fangmenge würde sich so auf 394 Tonnen halbieren.

EU-Länder müssen sich nicht an Kommissionsvorschlag halten

Die Kommission erarbeitet jedes Jahr auf Basis von wissenschaftlichen Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) Vorschläge dazu, wie viel Fisch aus EU-Meeren gefangen werden darf. Final beschlossen werden die Mengen aber von den Fischereiministerinnen und -ministern der EU-Länder. Sie müssen sich nicht an die Empfehlungen halten. Die Ausnahme vom Fangverbot für Heringe zum Beispiel wurde im vergangenen Jahr für die kleine Küstenfischerei verlängert, obwohl auch da die Kommission ein vollständiges Verbot vorgeschlagen hatte.

Ihre aktuellen Vorschläge begründet die Kommission damit, dass viele Fischbestände stark schrumpften und sich erholen müssten. "Ich bin besorgt über den schlechten Zustand der Fischbestände in der Ostsee und die Auswirkungen, die dies auf die lokalen Fischer hat", teilte Fischerei-Kommissar Costa Kadis mit. Viele Fischbestände stünden kurz vor dem Zusammenbruch, und das Ökosystem verschlechtere sich.

Mit dem Kommissionsvorschlag befassen sich die zuständigen Ministerinnen und Minister der EU-Staaten Ende Oktober.

© dpa‍-infocom, dpa:250826‍-930‍-959183/1

Schlagworte: Fischerei-Kommissar Costa Kadis

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