Radsport

Deutschland-Tour: Lipowitz will den deutschen Fans "etwas zurückgeben"

Von Mittwoch an präsentiert sich die neue deutsche Radsport-Hoffnung Florian Lipowitz bei der Deutschland-Tour den heimischen Fans. Nach zwei Wochen Urlaub rollt er sich wieder ein.  

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Florian Lipowitz bei der Tour de France  | Foto: Thibault Camus (dpa)
Florian Lipowitz bei der Tour de France Foto: Thibault Camus (dpa)

Florian Lipowitz geht mit dreieinhalb Wochen Verspätung auf seine "Ehrenrunde" durch die Heimat. Wenn am Mittwoch in Essen die fünftägige Deutschland Tour losrollt, steht der Tour-de-France-Gesamtdritte im Mittelpunkt. "Ich will den Fans etwas zurückgeben", sagte Lipowitz. Bei der Tour de France seien so viele deutsche Fans an der Strecke gewesen. Da ist der 24-Jährige "gespannt", was nun los ist.

Einen Vorgeschmack bekam Lipowitz bereits am Wochenende beim Empfang in seiner Heimatstadt Laichingen. Hunderte Fans hatten ihn in der Leinenweberstadt auf der Schwäbischen Alb bejubelt, Lipowitz musste unzählige Autogramme schreiben. Das sei schon etwas Besonderes, wenngleich er eher der introvertierte Typ sei. "Aber ich denke, dass ich mit der Zeit mit der Rolle klarkomme."

Keine Sieg-Ambitionen bei der Deutschland-Tour

Erster Deutscher auf dem Tour-Podium seit Andreas Klöden (2006) und erster deutscher Gewinner der Nachwuchswertung seit Jan Ullrich (1998) – der ehemalige Biathlet Lipowitz hat bei der Frankreich-Rundfahrt riesige Hoffnungen geweckt. So kann es weitergehen, doch der 24-Jährige bremst die Erwartungen – zumindest was die Deutschland-Tour betrifft.

"Als Training" werde er das Rennen bestreiten. "Ich war jetzt fast zwei Wochen im Urlaub", so Lipowitz, der am Gardasee die Füße hochgelegt hat. Auch eine Erkältung habe ihn ein bisschen eingebremst. "Deshalb genieße ich es einfach", so der Radprofi.

Vermutlich ist die Deutschland-Tour für den Bergspezialisten ohnehin nicht schwierig genug. Nach dem kurzen Prolog in Essen (3,1 Kilometer) geht es an den folgenden vier Tagen über Herford, Arnsberg und Kassel in den Schluss-Zielort Magdeburg. Dabei dürften eher die Klassiker-Spezialisten wie der belgische Star Wout van Aert oder die Sprinter wie der zweimalige Tour-Etappengewinner Jonathan Milan aus Italien zum Zug kommen.

Rennen in Kanada und Italien

Trotzdem hat Lipowitz noch einiges vor in dieser Saison. Die Weltcup-Rennen in Kanada im September und die italienischen Klassiker im Oktober stehen auf seinem Rennprogramm. Dann wird er auch Tour-Champion Tadej Pogacar wiedertreffen. Ein Dreikampf mit dem slowenischen Dominator und dem Tour-Zweiten Jonas Vingegaard bei der WM in Ruanda fällt aber aus. "Dann hätte ich nochmal ins Höhentrainingslager gehen müssen", erklärt Lipowitz: "Es war keine einfache Entscheidung, aber im Frühjahr und bis zur Tour war es superstressig für mich. Nicht nur körperlich, sondern auch mental ziemlich zehrend."

Stattdessen dürfen sich die Organisatoren der Deutschland Tour auf den Publikumsliebling freuen. "Der Sport an sich braucht Idole. Und Radsport in Deutschland braucht halt auch dieses Idol, diese Figur", sagt Geschäftsführer Matthias Pietsch vom Veranstalter ASO: "Wenn jetzt Lipo erfolgreich ist, der zieht natürlich auch junge Leute nach. Das merken wir zwar jetzt nicht gleich. Aber Ackermann, Bauhaus usw., die haben angefangen, weil sie – als sie klein waren – Jan Ullrich zugeschaut haben."

Und womöglich geht es im nächsten Jahr bei der Tour de France noch weiter nach oben. Dass in Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel ein weiterer Star ins Red-Bull-Team wechselt, sieht Lipowitz für sich persönlich nicht negativ. "Am Ende ist es immer gut, wenn man starke Fahrer im Team hat. Ich denke, dass man sich dann schon einig werden kann", sagt Florian Lipowitz, für den in diesem Sommer Remco Evenepoel jedenfalls keine Bedrohung in Frankreichs Bergen war.

Schlagworte: Florian Lipowitz, Jan Ullrich, Remco Evenepoel

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