Verkehrspolitik

Deutschlandticket soll künftig fünf Euro mehr im Monat kosten

Erneut wird das Deutschlandticket teurer. Die Steigerung ist Ergebnis eines Finanzstreits zwischen Bund und Ländern. Die Folgen bekommen nun die Kunden zu spüren.  

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Ob Bus, S-Bahn oder Regio-Express: Das Deutschlandticket lädt zum Mitfahren ein.  | Foto: Sebastian Kahnert (dpa)
Ob Bus, S-Bahn oder Regio-Express: Das Deutschlandticket lädt zum Mitfahren ein. Foto: Sebastian Kahnert (dpa)
Ein Jahr nach der vergangenen Preiserhöhung soll das Deutschlandticket im Nahverkehr wieder teurer werden. Die Verkehrsminister der Länder einigten sich am Donnerstag einstimmig auf eine Anpassung auf 63 Euro im Monat. Bereits zu Jahresbeginn war der Preis des Tickets von 49 Euro auf 58 Euro gestiegen. Das Deutschlandticket gibt es seit Mai 2023.

"Die Nutzerinnen und Nutzer können sich darauf verlassen; alle haben jetzt Klarheit, wie das weitergeht", sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). Bund und Länder hätten sich in den nicht einfachen Verhandlungen aufeinander zubewegt und darauf verständigt, bis 2030 jeweils 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, sagte er.

Von 2027 an soll dann der Preis des bundesweit gültigen Deutschlandtickets nach einem festen Mechanismus gebildet werden – die bisher meist zähen Verhandlungen von Bund und Ländern würden damit der Vergangenheit angehören. "Da gibt es jetzt keine großen Sprünge mehr", sagte Bernreiter. "Wir wollen, dass das ein Automatismus wird, der dann mit klaren Kennzahlen zu berechnen ist", sagte er. Bis zum Herbst 2025 soll ein Kostenindex gebildet werden, der etwa Lohn- und Energiekosten berücksichtigt.

Das von Bund und Ländern subventionierte Ticket sorgt seit seiner Einführung für Einnahmeausfälle bei Verkehrsunternehmen, weil frühere Abos teurer waren. Das Ticket wird nach Branchenangaben von 14 Millionen Menschen genutzt und ermöglicht bundesweit Fahrten im öffentlichen Regional- und Nahverkehr.

Stefan Schnorr, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, sprach von einem guten Tag. Es gebe Klarheit, dass das Ticket dauerhaft Bestand habe. Der Bund habe die Mittel für die kommenden Jahre zugesagt, trotz knapper Kassen. Zur Finanzierung werde es keine Hängepartie mehr geben.

Hintergrund der erneuten Preiserhöhung zum 1. Januar 2026 ist ein Finanzstreit zwischen Bund und Ländern. Knackpunkt der Verhandlungen war, wie erwartete Mehrkosten bei Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden können. Da beide Seiten darauf beharrten, nicht mehr Geld geben zu können, blieb am Ende nur die erneute Preiserhöhung.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte: "Wir haben heute eine Lösung für die Weiterführung des Deutschlandtickets gefunden, was für die Kundinnen und Kunden die dringend notwendige Klarheit und Sicherheit bringt." Das Deutschlandticket sei eine Erfolgsgeschichte.
Schlagworte: Christian Bernreiter, Winfried Hermann, Stefan Schnorr

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