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"Diabetes geht nicht wieder weg"

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  • Sa, 31. Mai 2014
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Diabetesberaterin Gisela Fenstermacher.

Ein Arzt spritzt einem Mädchen mit Diabetes Typ I Insulin.   | Foto: dpa/privat
Ein Arzt spritzt einem Mädchen mit Diabetes Typ I Insulin. Foto: dpa/privat

Chiara Fenstermacher, Schülerin der Grund- und Werkrealschule Seelbach, Klasse 4b, interviewte Gisela Fenstermacher, Diabetesberaterin am Ortenau Klinikum Lahr-Ettenheim und fand heraus, was es mit der Zuckerkrankheit auf sich hat.

Zisch: Wie bekommt man eigentlich Blutzucker?
Fenstermacher: Jeder Mensch hat Zucker im Blut und es gibt Menschen, bei denen arbeitet die Bauchspeicheldrüse nicht richtig. Die haben dann mehr Zucker im Blut. Das nennt man Zuckerkrankheit.

Zisch: Wie viele Menschen sind geschätzt zuckerkrank?
Fenstermacher: In Deutschland ungefähr acht Millionen Menschen. Etwa eine Million davon sind Typ I Diabetiker. Das sind die Menschen, die gar kein Insulin mehr in der Bauchspeicheldrüse haben. Die anderen sieben Millionen Menschen sind Typ II Diabetiker. Früher sagte man Altersdiabetiker. Diese Menschen haben noch Insulin in ihrer Bauchspeicheldrüse. Jedoch bewegen sie sich zu wenig und haben oft Übergewicht.

Zisch: Darf man nichts Süßes mehr essen, wenn man Blutzucker hat?
Fenstermacher: Man darf Süßes essen, aber wenig, weil dazu braucht man ganz viel Insulin und dieses Insulin fehlt den Diabetikern und das ist das Problem, wenn man zuckerkrank ist.
Zisch: Geht der Blutzucker wieder weg oder hat man den für immer?
Fenstermacher: Der Diabetes bleibt für immer, der geht leider nicht wieder weg. Nicht wie bei Schnupfen oder Husten. Man kann nicht einfach Medizin nehmen und dann ist alles wieder gut. Doch Diabetes ist heutzutage sehr gut behandelbar.

Zisch: Kann jeder Mensch Blutzucker bekommen oder kann man sich dagegen schützen?
Fenstermacher: Typ II Diabetiker können sich gut schützen, indem sie gesund essen, wenig süße Getränke zu sich nehmen, nicht allzu viel Süßigkeiten essen und sich ausreichend bewegen. Typ I Diabetiker jedoch, bei denen funktioniert die Insulinproduktion nicht mehr, die haben keine Möglichkeit, sich zu schützen.

Zisch: Kann man an Blutzucker sterben?
Fenstermacher: Ja, bevor man Insulin im Jahre 1922 entdeckt hat, sind alle, deren Bauchspeicheldrüse kein eigenes Insulin mehr produzieren konnte, an der Zuckerkrankheit gestorben.

Zisch: Wie wird man Diabetesberaterin?
Fenstermacher: Zuerst muss man eine Ausbildung zur Krankenschwester oder Diätassistentin machen. Das dauert drei Jahre. Dann muss man eine Zeitlang in der Diabetesberatung arbeiten, um Erfahrung zu sammeln. Dann folgt ein einjähriger Kurs bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft.

Zisch: Was macht der Blutzucker im Körper?
Fenstermacher: Er gibt unserem Körper, gerade auch dem Gehirn, Energie. Ist zu viel Blut im Körper, verstopfen unsere Adern. Daraus entstehen Schlaganfall oder Herzinfarkt, die Beine werden nicht mehr richtig durchblutet, auch die Nieren oder Augen nehmen Schaden.

Zisch: Warum misst man Blutzucker ?
Fenstermacher: Weil man manchmal nicht spüren kann, dass der Blutzucker viel zu hoch ist. Dieses Zuviel an Zucker schädigt unseren Körper. Gerade, wenn Menschen Medikamente oder Insulin nehmen, muss überprüft werden, wie hoch der Blutzucker momentan ist und wie viel von dem Medikament oder Insulin sie nehmen dürfen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 31. Mai 2014: PDF-Version herunterladen

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