Die Affen rasen durch den Wald
Aus dem Zoo und Freizeitpark Tatzmania in Löffingen brechen immer wieder Berberaffen aus / Betreiber wollen neues Gehege bauen.
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. Der Zaun ist für die Berberaffen im Freizeitpark Tatzmania kein großes Hindernis. Sie klettern einfach drüber. Und bei einigen Exemplaren scheint der Freiheitsdrang so ausgeprägt zu sein, dass sie auf Erkundungstour gehen. Ein Männchen war im Sommer drei Wochen lang in der Gauchachschlucht unterwegs. Zuletzt wunderte sich ein Eisenbacher, dass zwei Affen auf seinem Hausdach saßen. Am Sonntag wurden sie nach einem Schuss aus dem Blasrohr wieder eingefangen.
Zum dritten Mal in diesem Jahr sind Berberaffen in Löffingen ausgebrochen. Im August war ein junges Berberaffenmännchen ausgebüxt und fast drei Wochen lang im Kohlwald zwischen Löffingen, Mundelfingen und der Gauchachschlucht unterwegs gewesen. Der Schwarzwälder Bote berichtete über den Fall. Wanderer hatten den Affen immer wieder gesehen und auch gefüttert. Die Wirtin der Burgmühle, Christa Friedrich, beobachtete, wie der Affe sich an Speiseresten bediente und später auf die Tische kletterte. In diesem Moment habe sie das Tier verscheucht. Aggressiv sei es nicht gewesen – aber Angst vor Menschen zeigte es definitiv nicht.
"Ein Affe ist ein wildes Tier", sagt Toni Klein, Pressesprecher der Stadt Freiburg. Auf dem Mundenhof leben zwar keine Berberaffen, sondern Gibbons und Makaken, aber von diesen Tieren sollte man sich fernhalten, wenn man ihnen in freier Wildbahn begegne. Zu einem Affenausbruch kam es im Mundenhof laut Klein noch nie. Im Januar war ein anderer Berberaffe in Löffingen ausgebrochen. Damals vermutete Hassler, dass das größere Männchen Druck von den übrigen Affen bekommen und die Flucht ergriffen hatte. Zwei bis drei Tage soll das Tier unterwegs gewesen sein, dann wurde es von Spaziergängern auf einem Waldweg zwischen Bonndorf und Lenzkirch entdeckt.
Hassler und Tierpfleger Christian Walliser fuhren hin und entdeckten das Tier, wie es "entspannt in der Sonne gesessen habe". Nachdem sie ihm sein Lieblingsfutter aus dem Auto geworfen hätten, sei er "fast freiwillig eingestiegen und mit nach Löffingen zurückgefahren", sagt Hassler. Im August lief die Affenjagd anders ab. Nachdem etliche Versuche fehlschlugen, den Affen mit Futter in ein Auto zu locken, schoss Geschäftsführer Rüdiger Braun mit einem Blasrohr auf den Affen, der sich am Boden befand. Der Affe wurde betäubt und zurück in den Park gebracht. Geschäftsführerin Isabel Braun bestätigt, dass es sich nun ähnlich zugetragen habe.
"Es ist nicht schlimm, wenn da mal ein Tier ausbricht", sagt sie. Denn unmittelbare Gefahr bestehe weder für Menschen noch für die Tiere. Das Problem sei das alte Gehege, das man beim Kauf des Parks vor etwa zwei Jahren übernommen habe. Man wolle den Park Schritt für Schritt umbauen. "Unsere Priorität lag bisher auf der Raubtieranlage", berichtet Braun. Nun möchte der Park ein neues, ausbruchssicheres Gehege für die Affen bauen. Damit kommen die Betreiber einer Aufforderung des Landratsamtes nach. Einmal im Jahr schauen sich Mitarbeiter des Naturschutzes und des Veterinärwesens den Zoo an – dabei forderten sie, dass dass Gehege endlich ausbruchssicher werden muss. Der Bauantrag ist da, in diesem Jahr könnten die Arbeiten beginnen.
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