Gesundheitspolitik
Die Digitalisierung ist ein Teil des Problems
Peter Gries (Au)
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Mit Fassungslosigkeit lese ich, dass die Bertelsmann Stiftung zur Lösung des Hausarztproblems eine stärkere Digitalisierung vorschlägt. Dabei ist das ein Teil des Problems. Wie in allen Berufszweigen, zu denen ich Kontakt habe, werden die Anforderungen durch die Bürokratie immer größer. Die Behörden nutzen die Möglichkeiten der digitalen Erfassung von Daten zu immer neuen Vorschriften und Dokumentationspflichten. Nebenbei ist die häufig nicht funktionierende Anbindung an Zentralrechner und die damit verbundene Lahmlegung von sämtlichen Praxisprozessen ein besonderer Zeitfresser und im übrigen auch Stressfaktor.
Seit Jahrzehnten ist die drohende Abnahme der Zahl an Hausärzten und deren Forderung einer Aufwertung bekannt. Es ist sehr lange nichts passiert. Sie waren lange an der untersten Position bei den Einnahmen, bekommen Rückzahlungsforderungen, wenn sie mehr arbeiten, als verlangt, und werden auch heute noch von der Politik zu wenig beachtet.
Dabei kann man mit einem Hausarztmodell über 80 Prozent aller Krankheiten deutlich kostengünstiger als mit dem aktuellen Versorgungsmodell behandeln. Auch das weiß man aus den skandinavischen Ländern seit Jahrzehnten. Für ein Umlenken bei diesen Versäumnissen ist es, so befürchte ich, nun zu spät. Die hohe Zahl an Abgängen bei gleichzeitig fehlendem Nachwuchs lässt sich erstmal nicht ausgleichen. Das hat die Politik versäumt. Der Weg ist nun frei für rein profitorientierte private Konzerne und Online-Sprechstunden.Peter Gries, Au