Kommentar
Die Documenta steht vor einem Scherbenhaufen

Wegen antisemitischer Bildsprache hat die Documenta in Kassel ein Kunstwerk entfernt. Das Konzept, die kuratorische Verantwortung abzugeben, ist krachend gescheitert.
Die Leitung der Documenta fifteen steht vor einem Scherbenhaufen: Monatelang hat sie Verdachtsmomente wegen einer womöglich zu großen Nähe ihrer Ausstellungsmacher zu israelfeindlichen Aktionen, des Fehlens israelischer Künstler und abgesagter Diskussionen ängstlich kleingeredet. Doch das Konstrukt der ausgelagerten Verantwortung an das Kuratorenkollektiv Ruangrupa wurde so wacklig, dass zwei Karikaturen in einem 20 Jahre alten Wimmelbild ausreichten, es zum Einsturz zu bringen. Dass sich Kulturstaatsministerin Claudia Roth nicht mehr vor die Documenta stellt, liegt am ...