Nordirland wartet auf den G-8-Gipfel, er soll auch ein Symbol des Friedens hier sein – doch im letzten Winter sind alte Wunden wieder aufgegangen.
Es gibt ein Belfast, das trinkt und tanzt, als gäbe es kein Morgen. Nachts kurz nach eins kommt das Publikum in der Shoe Factory gerade richtig in Stimmung. Auf dem Podium lässt eine Drag Queen die Hüften kreisen. Der junge Mann im weißen Cocktailkleid sieht ramponiert aus wie nach einer Schlägerei. Aber es ist ihm völlig egal. "Das ist Nordirland", sagt ein Mann mit rasiertem Schädel und Ohrringen. "Wir sind nicht perfekt, aber wir sind cool." Sein Nachname spiele keine Rolle, sagt er. "Nenn mich einfach Mike."
Ist er Protestant oder Katholik? Er zuckt mit den Schultern, als wolle er sagen, was für eine dämliche Frage. "Nenn mich Mike" holt sich lieber noch einen Drink und steuert die Tür an, um draußen zu rauchen. "Noch vor ...