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Er hatte alles bestens verdrängt. Und dann steht dieser Mann vor ihm: Groß, kräftig, gutaussehend – mit einer unverwechselbar weichen Stimme. Mario Röllig kennt sie aus 200 Stunden Verhör. Er beginnt zu zittern. Der Mann will kubanische Zigarren, für 1600 Mark. Röllig ballt die Fäuste unterm Ladentisch. Soll ich ihm jetzt gleich eine in die Fresse hauen? Ein Gedankenblitz nur, er hat im "Kaufhaus des Westens" einen guten Job, den er nicht verlieren will. "Sie werden uns nie vergessen", hatte ihm der Vernehmer der DDR-Staatssicherheit 1987 gesagt. Nun, die DDR ist seit neun Jahren Geschichte, stehen sich Täter und Opfer von einst wieder gegenüber.
Röllig ringt mit sich, bedient den Mann. Dann gibt er sich einen Ruck. Für ein paar Worte der Reue. "Kennen Sie mich noch?" Der Mann schüttelt den Kopf. "Hohenschönhausen, Stasi-Gefängnis, Sie waren mein Vernehmer – wollen Sie sich nicht entschuldigen?" Was dann geschieht, kann der heute 41 Jahre alte Mario Röllig noch immer schwer in Worte fassen. "Er hat mich vor allen Kollegen und Kunden angeschrien: Für was denn entschuldigen? Sie sind doch ein ...