Bunte Puzzleteile aus weichem Gummi bedecken den Boden. In der Ecke steht ein Spielzelt, gefüllt mit Bällen. Wäre die Luft nicht so muffig, könnte man glatt vergessen, dass diese Kinderstube Teil einer Bunkeranlage ist.
Für die Kids aus dem Kibbuz Jiron ist es auch eher ein Abenteuer, wenn Noa Ben-Schlusch, die Kindergärtnerin, alle paar Wochen mit ihnen die Stufen hinabsteigt, den schmalen Gang aus Eisenbeton hinunter in den Miklat, den Schutzkeller. Damit sie im Ernstfall vertraut sind mit den fensterlosen Räumlichkeiten.
Ihre Schützlinge wissen nicht, was Krieg ist. Zum Glück. Seit zehn Jahren ist es ruhig geblieben hier oben im atemberaubend schönen israelischen Norden, vis-à-vis der libanesischen Grenze. ...