Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr-I 2023

Die Rettung der Yetis

Von Greta Wernet, Klasse 4a, Turnseeschule, Freiburg  

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  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
Isabell, Mathilda und Josephine waren allerbeste Freundinnen. Sie kannten sich schon seit der ersten Klasse. Jetzt waren sie in der fünften Klasse. Gemeinsam haben sie schon tausende von Abenteuern erlebt. Manche waren lustig, andere waren sehr gefährlich und andere waren auch verrückt. Die Drei haben das gleiche Lieblingsessen, die gleiche Lieblingsfarbe, das gleiche Lieblingstier…, so wie beste Freunde eben.
7.45 Uhr "Mist", murmelte Josephine. Schnell holte sie ihre Schultasche und schwang sich aufs Rad. "Tschüssi!" rief sie noch schnell ihrem Vater zum Abschied zu. "Jahah, tschüss!" nuschelte Josephines Vater. Er stand gerade in der Küche und wusch das Geschirr ab. Plötzlich wurde ihm ganz schummrig. Er taumelte und landete hart auf dem Boden. Währenddessen kam Josephine gerade im Klassenzimmer an. Zuerst hatten sie Deutschunterricht. "Hallo!", murmelt sie ihren zwei Freundinnen zu. Nach Deutsch kam Mathe. Dann war Pause. Isabell, Josephine und Mathilda rannten aus dem Schulgebäude. Endlich frische Luft, dachte Mathilda und genoss die kühle Morgenluft.

Als Josephine wieder zu Hause war rief sie gut gelaunt: "Papa ich bin wieder da!" Sie hörte ein leises husten. "Papa?" Josephine lief ins Schlafzimmer. Dort lag ihr Vater im Bett. Er war kreidebleich. "Oh Gott, Papa, was ist los?", sie setzte sich zu ihm ans Bett. "Josephine, ich muss dir was erzählen. Ich wollte es dir eigentlich erst erzählen, wenn du älter bist." Fragend blickte Josephine ihren Vater an. "Was denn?" "Hust, hust, also ähm du bist ein Erbe. Du erbst mein Zauberbuch. Genauer gesagt das Buch der Yetis." "Aha", Josephine blickte gar nichts mehr. Sie soll ein Zauberbuch geerbt haben, das Buch der Yetis. Ihr Vater redete schon weiter. "Du musst die Welt der Yetis retten. Wir sind eine Yeti-Familie. Ich kann mich in ein Yeti verwandeln und auch du. Deine Freundinnen sind Halb Yetis" "Was?", Josephine stand auf und ging im Raum herum. "Mit dem Zauberbuch kann man sich an alle Orte wünschen, die es gibt. Man legt die Hand auf die gekennzeichnete Hand und denkt an den Ort, zu dem man will." Josephine war sprachlos. Sollte sie das glauben? Ja, sie sollte das glauben. "Und wie kann man sich in ein Yeti verwandeln?" "Du musst fest an ein Yeti denken", erklärte ihr Vater. "So, jetzt weißt du alles." "Papa, was hast du eigentlich? Bist du krank?", wollte Josephine von ihm wissen. Leise antwortete er: "In der Welt der Yetis ist eine Krankheit ausgebrochen. Es hat sich sozusagen dort ein Virus verbreitet. Es hat auch mich infiziert. Josephine, mach bitte schnell. Rette die Yetis. Sonst werde ich und die anderen sterben. Mathilda und Isabell können nicht am Virus sterben, weil sie nur mit einer halben Seite ein Yeti sind. Mit der anderen Seite sind sie ein ganz normaler Mensch. Warum du nicht krank vom Virus bist, weiß ich auch nicht. Pass einfach auf dich auf, dann wirst du auch nicht krank." Langsam nickte Josephine. "Okay!", meinte sie. Sie ging raus und wollte zum Telefon. "Ach, Papa, darf ich deinen Laptop benutzen?" fragte sie. "Ich will recherchieren, wie ich die Yetis retten kann." "Ja, natürlich." rief ihr Vater zurück. "Danke!" Sie lief zum Schreibtisch und nahm den Laptop und ging dann wieder zum Telefon. Sie wollte sich mit Mathilda und Isabell treffen.

Zehn Minuten später saßen Josephine, Mathilda und Isabell auf einer Bank. Josephine hatte den Laptop auf ihrem Schoss, Isabell das geerbte Zauberbuch. Josephine wollte es ihren Freundinnen unbedingt zeigen und ausprobieren. Sie machte den Computer an. Sie tippte auf den Tasten rum. "Was machst du da?", wollte Isabell wissen. "Ich will recherchieren." "Nach was?" "Wie man die Yetis retten kann!" "Ah, da ist was." "Also, hier steht, man sagt, dass es ein Kraut in Kanada gibt. Und dieses Kraut muss man in den Vulkan Mertillamus, in Grönland reinmachen. Mertillamus ist das Herz der Welt der Yetis. So kann man den Virus vernichten. Das Kraut heißt Telamisus. Und hier ist noch ein Bild von dieser Telamisus." "Also, wir müssen je..." "Josephine, das Buch, das Buch ist weg!" "Waaas?" Aufgeregt stand Josephine auf. Isabell redete weiter: "Ich habe es gerade zur Seite gelegt und dann…" Eine Träne kullerte an ihrem Gesicht runter. "Josephine, es tut mir leid", schluchzte sie. "Da!", rief Mathilda plötzlich. Sie sahen einen Mann, mit langen blonden Haaren. Und dieser Mann hatte das Zauberbuch. Der Mann rannte geradewegs zum Wald. "Kommt", rief Mathilda, "wir müssen hinterher, wir müssen ihn verfolgen!" Sie rannte los. Kurz darauf auch Isabell. "Ich komme nach!", rief Josephine. Sie musste nämlich noch den Laptop wegpacken. "Okay", rief Isabell. Mathilda rannte und rannte. Sie hatte schon drei Marathons gewonnen. Das hier müsste sie locker schaffen. "Wir schaffen es", rief Isabell, die gerade angerannt kam. "Ja", sagte Mathilda. Sie kamen dem Mann immer näher. Er schaute über seine Schulter und bemerkte sie. Er wurde schneller. Aber Mathilda hatte ihn schon erreicht und hielt ihn am Arm fest. Isabell riss ihm das Buch aus der Hand. Der Mann machte sich frei und machte sich lieber auf und davon. "Ja", jubelten die Mädchen und klatschten sich ab. Währenddessen kam Josephine gerade auch bei den Zweien an. "Danke", sagte sie.

"Können wir jetzt nach Kanada, das Kraut holen?", fragte Isabell. "Na klar", rief Josephine. "Bereit?" "Ja", riefen Isabell und Mathilda aus vollem Halse. Gespannt schauten sie auf das Buch. Josephine öffnete es. Es hatte nur eine einzige Seite: Dort war eine Landkarte abgebildet. Und in der Mitte war eine Vertiefung in der Form einer Hand. "Wow" entfuhr es Mathilda. "Okay. Also, haltet euch an mir fest. Ich wünsche uns jetzt nach Kanada zu diesem Kraut.", erklärte Josephine. Die Anderen nickten. Sie griffen nach Josephines Arm. Josephine legte ihre Hand in die Vertiefung. Dann geschah etwas krasses. Um die Mädchen herum begann sich ein Wirbelsturm zu drehen. Dann war er wieder weg. Die Mädchen guckten sich um. Sie standen in einem Hafen. Tausende von Leuten liefen herum. "Wir müssen jetzt das Kraut finden", rief Josephine. Mathilda rief zurück: "Ja, aber wie?". "Ähm", begann Josephine. Doch plötzlich stand eine alte Frau vor ihnen und sprach sie auf Englisch an. "Hallo, Kinderchen. Braucht ihr Hilfe? Sucht ihr was?" Josephine wusste nicht, ob sie jetzt mit einer wildfremden Frau reden sollte. Aber Isabell sprach schon auf Englisch los. "Wir suchen ein Kraut. Wir wollen nämlich die Welt der Yetis retten!" Josephine schlug sich vor die Stirn. "Isabell", dachte sie. "Die Welt der Yetis?", wunderte sich die Frau. "Seid ihr Yetis?" "Ja!", antwortete Isabell. "Ich bin auch ein Yeti!" murmelte die alte Frau. "Echt?", aufgebracht starte Isabell die alte Frau an. Die alte Frau nickte. "Du kannst dich in ein Yeti verwandeln?" Nochmals nickte die Frau. "Was für ein Kraut sucht ihr denn, ich bin nämlich Gärtnerin und kenne viele Kräuter." Jetzt redete Josephine: "Es heißt Telamisus." "Hm, mal überlegen. Ich glaube ich habe dieses Kraut in meinem Gewächshaus. Kommt mit." Sie winkte die Mädchen zu sich und sie folgten ihr. "Wie heißt ihr eigentlich?", wollte die alte Frau wissen. "Ich bin Annette." "Ich bin Mathilda und das sind Isabell und Josephine. Isabell und ich sind Halb Yetis", erklärte Mathilda. "Ah!", sagt Annette. "Wenn ihr euch verwandelt habt ihr nur die Fähigkeit der Yetis und kein Fell." "Was für eine Fähigkeit haben denn Yetis?", fragte Isabell. Annette antwortete: "Yetis frieren in der Kälte nicht, können mega schnell rennen und super gut klettern." "Cool", rief Isabell sehr aufgeregt. Eine Weile später liefen sie eine Landstraße entlang. Dann standen sie vor dem Gewächshaus, von dem Annette erzählt hatte. Sie gingen rein und Annette lief schnurstracks auf ein Beet zu. Es war sehr heiß. Josephine, Isabell und Mathilda fingen an zu schwitzen. Kurz darauf kam Annette zurück und hielt ihnen ein Kraut vor die Nase. "Hier", sagte sie stolz, "das ist es." "Danke", bedankte sich Josephine und nahm es entgegen. Jetzt müssen wir nach Grönland zu dem Vulkan Mertillamus." "Den kenn ich", rief Annette. "Jeder Yeti kennt das Herz von der Welt der Yetis. Mertillamus ist so berühmt. Passt aber auf euch auf. Es gibt dort nämlich Huykas. Das sind große, freche Affen. Die wollen Menschen immer wegtragen. Aber wenn ihr euch in Yetis verwandelt dann nicht, sie haben nämlich Angst vor Yetis und hassen den Geruch von Yetis." "Okay", murmelte Josephine. Sie klappte das Zauberbuch auf und die anderen hielten sich an Josephines Arm fest. Mathilda nahm Josephine das Kraut Telamisus ab. "Vielen Dank nochmal!", sagte Isabell. Annette nickte. "Tschüss", riefen Annette und die Mädchen. Dann legte Josephine ihre Hand in die Vorgegebene. Und dann waren sie in Grönland. Brrr, war es hier kalt. "Verwandeln!" rief Isabell und dann verwandelten sie sich zum ersten Mal in Yetis.

Jetzt war es warm in ihren Körpern. "Wo sind wir?", fragte Mathilda und blickte sich um. Josephine und Isabell schauten sich ebenfalls um. Sie sind im Nirgendwo gelandet. Mathilda zuckte mit den Schultern. Aber Josephine hatte eine Idee. Sie nahm das Zauberbuch und machte es erneut auf. "Hmm, wir müssen irgendwo hier sein", überlegte sie und deutete dabei auf die Landkarte. Plötzlich hörten sie ein Geräusch. Nein, es war kein Geräusch! Jemand sagte etwas. "Hallo? Wer seid ihr? Wie ich sehe seid ihr Yetis, ich bin auch einer." Die drei Mädchen drehten sich erstaunt um. Vor ihnen stand ein Yeti. Das Fell glänzte. "Äh, hallo", räusperte sich Josephine, "Warum bist du hier? Das Virus?" "Das Virus, pehh, ist doch wurscht," meinte der Yeti. Josephine runzelte die Stirn. Diesem Yeti war also egal ob es krank werden und sterben wird. "Ich bin übrigens Tim", erzählte der Yeti. "Wir sind Mathilda, Isabell und Josephine", erklärte diesmal Isabell. Tim nickte: "Schöne Namen." Josephine fragte: "Weißt du vielleicht wo der Vulkan Mertillamus ist?" "Na klar, jeder Yeti kennt ihn und weiß auch wo er ist!", rief Tim und rannte los. Er war schnell wie der Blitz. Josephine, Isabell und Matilda rannten hinterher.

Zehn Minuten später kamen sie vor einem brodelnden Berg an. Der Berg hatte schwarze Felsen. Die Mädchen begannen sofort rauf zu klettern. Oben angekommen, liefen sie bis zum Rand. "Passt auf!", rief Mathilda ängstlich. "Gib mir das Kraut!" rief Josephine und Mathilda reichte es ihr. Josephine atmete tief durch. Mathilda und Isabell schauten Josephine gespannt an. Und dann ließ Josephine das Kraut los. Das Kraut segelte langsam in die brodelnde Hitze. Dort verteilte es sich. "Geschafft!", rief Josephine glücklich. Die drei Freundinnen klatschten sich ab. Schnell wünschten sie sich mithilfe des Zauberbuchs nach Deutschland zurück. Mittlerweile war es bereits Abend. Sie rannten so schnell sie konnten als Yeti zu Josephine nach Hause. Dort angekommen rannten sie ins Schlafzimmer zu Josephines Vater. Ihm ging es zum Glück wieder gut. "Wir haben die Yetis gerettet!", rief Mathilda. "Super, danke!", lobte Josephines Vater die drei Mädchen. "Papa, ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht," seufzte Josephine und umarmte ihren Vater. "Ich auch" flüsterte ihr Vater. "Party!", rief Isabell und hüpfte auf und ab. Josephine nahm den Laptop aus ihrem Rucksack und machte Musik an. Die Mädchen tanzten lachend im Kreis. Josephines Vater grinste. "Ich mach für euch Cocktails", rief er und ging in die Küche. "Ja!", riefen Josephine, Mathilda und Isabell gleichzeitig. Sie gingen mit dem Laptop ins Wohnzimmer. Dort tanzten und lachten sie weiter. Nach einer Weile kam Josephine Vater mit den Cocktails. "Bitte sehr", sagte er und stellte die prallgefüllten großen Gläser auf einen kleinen Glastisch. "Mmh, lecker!", Isabell leckte sich die Lippen. Sie griffen zu und tranken das Getränk mit einem Zug leer. Wenig später kam Josephines Vater noch mit Keksen. "Danke!", sagte Josephine. Mathilda, Isabell und Josephine riefen gleichzeitig: "Was für ein wunderschöner Tag!"

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