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Die Sache mit dem leidigen Abseits und dem Elfmeter

  • Do, 19. Juni 2008
    Zisch

Frau kann nicht alles wissen, aber ganz ohne Grundkenntnisse werden EM-Zuschauerinnen nicht ernst genommen: Tipps für die EM.

LAHR. Fußball interessiert immer mehr Frauen. Doch sie werden kaum von den Männern akzeptiert. Tenor der Herren: "Die haben von Fußball doch sowieso keine Ahnung". Hier ein paar Tipps und Tricks für meine weiblichen Mitstreiter, um gut durch die EM zu kommen.

Das beliebteste Thema in Sachen Fußball und Frauen ist das Abseits. Ich bin der Meinung, dass die meisten weiblichen Zuschauer diese Regel schon längst verstehen. Die anderen, die vielleicht schon aufgegeben haben, sollten wissen, dass auch nicht alle Männer diese Regelung beherrschen.

Es gibt verschiedene Arten von Abseits, passiv oder aktiv, und einige Ausnahmeregelungen, die bestimmt keiner auswendig kann − sogar italienische Nationalspieler nicht. Die Grundregel ist einfach die, dass ein angreifender Spieler nicht allein vor dem Tor stehen darf, sondern ein Gegner vor ihm stehen muss. Dies soll verhindern, dass sich ein Spieler vor das Tor stellt und darauf wartet, bis er angespielt wird und den Ball ins Tor schiebt. Das Abseits kam aus der Begründung, dass es unfair sei hinter dem Rücken eines Gegners ein Tor zu erzielen.

Bevor ein Tor fällt, immer darauf achten, dass es kein Abseits ist. Was manchmal daran zu erkennen ist, wenn der Linienrichter sein Fähnchen hebt oder die Spieler keine Freudentänze starten.

Ein Elf-Meter wird gegeben, wenn ein Spieler im 16-Meterraum vor dem Tor stark gefoult wird. Bitte nicht verwechseln mit dem Hallenfußball: Dort gibt es nur Neun- oder Siebenmeter.

Die Mannschaften treten meistens in ihren Stammtrikots an, Deutschland zum Beispiel in schwarz-weiß, die Franzosen in blau. Es kann jedoch mal vorkommen, dass sie sich in einem Spiel ändern, weil sonst beide Mannschaften ähnliche oder gleiche Farben hätten. Wer sicher gehen will, wer nun wer ist, sollte sich einfach an der oberen, linken Leiste auf dem Bildschirm orientieren, in der Ergebnisse und Spieldauer stehen. Neben den Namen der Mannschaften ist immer die dazu gehörige Farbe abgebildet – und zwar die aktuellste Version.

Notfallregel: Nur dann freuen, wenn es auch die anderen tun

Klar, zu Fußball und Männern gehört Bier. Den meisten Frauen schmeckt das Bier nicht, weil es zu bitter ist. Ein Radler tut’s auch und wird akzeptiert, aber dann bitte keine ekelhaft süßen Mischgetränke, die sind unter aller Fußballniveau. Am allerbesten kommt es natürlich, wenn man Bier trinkt und die Flasche, so kein Öffner vorhanden, selbstständig öffnen kann. Ich gebe zu, das ist nicht gerade einfach, aber mit ständigem Training klappt es irgendwann. Wer Raucher ist, hat den Vorteil, meistens ein Feuerzeug bei sich zu haben. Es funktioniert aber auch mit anderen Dingen wie mit einer anderen Flasche samt Deckel, der Stuhl-, Tisch- oder Thekenkante −und wer ganz vorsichtig ist, auch mit dem Handy.

Wer sich das alles nicht zutraut oder aneignen kann, sollte beim Fußballgucken einfach ganz ruhig dasitzen und sich immer nur dann aufregen und freuen, wenn es die anderen tun. Wer einen netten Banknachbar hat, kann diesen ja auch mal freundlich fragen, wenn was unklar ist. Sieht der Junge auch noch gut aus, kann der Abend ja nur besser werden.

Und mal ganz ehrlich, ihr lieben Männer, wer will schon eine Frau, die sich in den Regeln und Bräuchen des Fußballs auskennt? Ihr wollt doch sowieso in Sachen Fußball alles besser wissen.

Ressort: Zisch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 19. Juni 2008: PDF-Version herunterladen

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