Seltene Zugvögel

Die Waldrappe am Bodensee sind spät dran

Heute leben kaum noch Waldrappe in freier Wildbahn. Nun haben die ausgewilderten Zugvögel am Bodensee erstmals wieder Nachwuchs bekommen. Doch der Flug ins Winterquartier wird zur Zitterpartie.  

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Waldrappe wurden früher von Jägern geschossen.  | Foto: Fredrik von Erichsen
Waldrappe wurden früher von Jägern geschossen. Foto: Fredrik von Erichsen
Während Artgenossen aus dem bayerischen Burghausen und aus Salzburg schon Ende Oktober in ihrem Winterquartier angekommen sind, wartet man in Überlingen weiter gespannt, ob die Zugvögel rechtzeitig den Abflug in Richtung Süden schaffen. "Die Kälte an sich ist nicht das Problem", sagte die Betreuerin der Kolonie, Anne-Gabriela Schmalstieg. "Es wird kritisch, wenn es zu viel Schnee gibt und der Oberboden gefroren ist. Dann finden die Tiere kein Futter mehr."

In der Vergangenheit hatten Mitarbeiter des Waldrapp-Projekts die seltenen Zugvögel mit einem Leichtflugzeug und Gleitschirm über die Alpen in die Toskana geführt. Jetzt haben die Tiere in Überlingen zum ersten Mal Nachwuchs zur Welt gebracht, so dass die Wanderung gen Süden erneut einen wichtigen Test darstellt: Können die älteren Waldrappe den sechs Jungtieren zeigen, wo es langgeht?

"Wir sind da immer noch voller Hoffnung", sagte Schmalstieg. "Früher hat man mit einem Start im Oktober gerechnet, der November ist aber wegen milderer Temperaturen jetzt schon fast zur Normalität geworden." Den Betreuern bleibe jetzt nur abwarten und hoffen. Brechen die Tiere einmal gen Süden auf, könnten sie den Flug bei guter Witterung innerhalb weniger Tage schaffen, sagte Schmalstieg.

Einige Tiere aus anderen Brutkolonien des Projekts nördlich der Alpen haben die Reise nach Italien schon hinter sich. Am 24. Oktober machte sich eine Gruppe aus den Brutkolonien im bayerischen Burghausen und dem österreichischen Kuchl auf den Weg, drei Tage später erreichte der Großteil der Vögel sein Winterquartier.

Am Bodensee könnte auch häufiger Bodennebel dazu beigetragen haben, dass die Waldrappe wegen schlechter Sicht nicht losgeflogen sind, sagte Schmalstieg. "Am vergangenen Wochenende ist eine Teilgruppe mal nach Chur in die Schweiz geflogen, dann aber leider wieder zurückgekehrt." Der Flug nach Italien wäre eine Etappe auf dem Weg zum langfristigen Ziel des Waldrapp-Teams: "Dass es genügend Waldrappe gibt, die den Erhalt am Standort selbst sichern."

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