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Berlin

Die zuckersüße Pandamie

  • dpa

  • Mi, 29. Januar 2020, 20:30 Uhr
    Panorama

Ab Donnerstag können Besucher des Berliner Zoos die Zwillingsbärchen anschauen. Eigens dafür abgestelltes Sicherheitspersonal soll Staus vor dem Gehege vorbeugen.

Pit und Paule  | Foto: Jörg Carstensen (dpa)
Pit und Paule Foto: Jörg Carstensen (dpa)

BERLIN (dpa). Krisen in Nahost, Brexit und Coronavirus – alles vergessen, denn in Berlin dreht sich ab morgen alles um die zwei Pandabärenbabys, die dann erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das Interesse an dem Zwillingspärchen scheint riesengroß – was können die Besucher des Berliner Zoos erwarten?

Vor ihrem ersten Ausflug vor Zoo-Besuchern am Donnerstag haben die Berliner Panda-Zwillinge schon mal die Generalprobe gemeistert. Vor Journalisten legten die rund fünf Monate alten Brüder Meng Xiang und Meng Yuan am Mittwoch erste Klettereinlagen hin, fielen dabei aber auch immer wieder um. Ansonsten zeigten sie sich sehr verspielt und rauften auch miteinander. Bisher wuchsen die Kleinen hinter den Kulissen des Zoos auf. Für den Auftritt vor Publikum war Voraussetzung, dass sie ihrer Mutter Meng Meng folgen können.

Das ist jetzt offensichtlich der Fall: Pit und Paule, wie die Pfleger sie rufen, nahmen die Innenanlage in Beschlag – eine Art Panda-Wohnzimmer hinter Glas. Auf die Außenanlage geht es vorerst nicht. Drinnen hat der Zoo für den Nachwuchs zwischen Bergen von Bambus kleinere Kletterstationen aus Holz und Steinen bereitgestellt. Damit sich die Jungen ihre Tatzen nicht einklemmen, wurden vorab mögliche Verletzungsrisiken beseitigt. Aber ohnehin wacht Meng Meng über ihren Nachwuchs: Kletterten die Kleinen zu hoch, packte sie sie immer wieder mit der Schnauze und zog sie runter.

Ab Donnerstag stellt sich der Zoo wegen der Kleinen auf viel mehr Andrang als üblich ein – Schätzungen zu Besucherzahlen wurden vorab jedoch nicht abgegeben. Es sollen mehr Kassen besetzt werden, damit die Menschen nicht so lange anstehen müssen. Sicherheitspersonal solle zudem einem Stau am Panda-Gehege vorbeugen – freie Sicht hat man nur von einem recht kleinen Bereich aus. Klopfen an den Scheiben und Fotografieren mit Blitzlicht sind nicht erlaubt.

"Natürlich ist es für die beiden jetzt erst mal eine neue Situation", sagte der unter anderem für die Pandas zuständige Pfleger Corvin Schmohl. Die Jungen seien aber vorab eingewöhnt worden und nun trotz vieler Kameras "tiefenentspannt". Pit, der Erstgeborene, sei noch etwas träger als Paule – der Jüngere sei deutlich mobiler und animiere seinen Bruder und die Mutter regelrecht zum Spielen.

Mit der Wahl der Spitznamen Pit und Paule seien die Pfleger einer Berliner Tradition gefolgt, so Schmohl – er erinnerte an frühere Zoo-Lieblinge wie Gorilla Bobby und Nilpferd Knautschke. Wer die chinesischen Namen bevorzugt: Der Nachwuchs wird Möng Schiang und Möng Jüan ausgesprochen, was erfüllter und ersehnter Traum bedeutet.

Die Zwillinge sind der erste Panda-Nachwuchs in einem deutschen Zoo. Frühere Zuchtversuche mit anderen Panda-Paaren in Berlin waren erfolglos geblieben. Die Elterntiere Meng Meng und Jiao Qing leben seit 2017 in der Hauptstadt. Der Vater ist an der Aufzucht der Jungen nicht beteiligt und hat ein separates Gehege auf der gleichen Anlage.

Die seltenen Bären sind Leihgaben Chinas. Der Zoo bezahlt dafür eine jährliche Leihgebühr von einer Million US-Dollar, die Summe fließt den Angaben zufolge komplett in den Artenschutz. Ob auch für die Zwillinge, die laut Vertrag ebenfalls Eigentum Chinas sind, Zahlungen fällig werden, verrät der Zoo nicht.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 30. Januar 2020: PDF-Version herunterladen

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