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"Diese kindischen und barbarischen Wettkämpfe"

  • Thomas Schmidt

  • Sa, 04. August 2012
    Kultur

     

Die Dichter der deutschen Klassik waren gegen Olympia und die griechische Körperkultur – weil sie selbst den ganzheitlichen Menschen erfinden wollten.

Actress Ino Menegaki, in the role of t...will be held from July 27 until August  | Foto: dpa
Actress Ino Menegaki, in the role of the High Priestess, lights the torch of the Olympic Flame during the Lighting Ceremony of the Olympic Flame for London Summer Olympics 2012, in front of Hera Temple in Ancient Olympia, Greece, 10 May 2012. The flame will be handed over to the first torchbearer, Greek world champion swimmer Spyros Gianniotis before making a 1,800-mile journey through the country using 490 torchbearers. It will then be handed to London organizers on May 17 in Athens' Panathiaic Stadium, where the first modern games were held in 1896. The London Games will be held from July 27 until August Foto: dpa
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An sich hätte der olympische Gedanke den Dichtern der deutschen Klassik gefallen müssen. Doch sie polemisierten gegen den Körperkult der Griechen – weil sie ihre eigenen Vorstellungen vom ganzheitlichen Menschen hatten. Eine philologische Betrachtung.

Der Schuster Hans Sachs glaubte 1545 noch, die Olympischen Spiele hätten "bey Olimpo, dem hohen berck" stattgefunden. Mit einer Spruchdichtung über das Fechten wollte der Meistersinger dieser Kampfform eine überzeugende nichtmilitärische Geschichte verschaffen. Dass er dafür "iren ersten ursprung" in den "olimpischen kampff" verlegte, zeigt zum einen: Es hat in der Frühen Neuzeit ein Wissen über die Spiele der Alten gegeben. Es zeigt zum anderen aber auch, wie löchrig dieses Wissen war. Denn nicht nur der Ort wurde um 300 Kilometer verfehlt. In Olympia wurde auch nicht gefochten. Aber immerhin rückte Olympia zu Sachs’ Zeiten zaghaft wieder ins Blickfeld. Die Bruchstücke, die ...

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