Dieser hier ist überhaupt keine "graue Maus"

Nicht nur fürs Stadion: der Sport-BH.

Do, 7. Aug 2003
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Es ist nicht wirklich ein Geheimnis, wer ihn trägt: nicht nur die Sportlerin nämlich steht auf den Sport-BH. Im Gegenteil, auch wer nicht das komplette Bewegungswunder ist, kann mit dem sportlichen BH zumindest hochgradige Sportlichkeit vermuten lassen. Und auf jeden Fall hat der Sport-BH das Image der "grauen Maus" unter den scharfen Wäschestücken längst hinter sich gelassen. Dass er nur was für Frauen mit ganz wenig Oberweite ist, ist übrigens schlicht nicht wahr, wie man an Serena Williams immer wieder bestaunen kann. Gerne zeigt er sich in frischem Weiß, oft ist er aus Baumwolle - und er ist wohl der am meisten unterschätzte seiner Art: wo die mit viel Spitze schon gerne mal ein bisschen zwicken und zwacken, überwiegt bei der sportlicheren Variante der Tragekomfort. Der Sport-BH ist - frau weiß es und mann ahnt es - der bequemste.

"Hier ist der Ausstieg ohne rückwärtiges Gefummel schnell zu machen."

Nun könnte man leicht folgern, die Trägerin dieses BHs sei einfach die Frau, die Komfort zu genießen weiß. Und sie ist es tatsächlich. Es ist aber auch die toughe Geschäftsfrau, die Business-Class reist und ebenso hochklassig lebt. Die nämlich weiß, dass sie es den ganzen langen Verhandlungstag in ihm aushalten muss. Aber auch andere wissen den Sport-BH zu schätzen: Ganz im Gegensatz zum gängigen Klischee greifen auch die heißblütigen Südländerinnen und die ihnen ebenbürtigen temperamentvolleren unter den hiesigen Frauen zum Sport-BH. Eigentlich merkwürdig, wo es doch in erster Linie haargenau diese Mädels Marke "rassige Schönheit" sind, die sich in Werbespots und auf den überformatigen Plakaten vorzugsweise in Spitzen-Wäsche räkeln. Genau für die Heißblütigsten aber birgt der Sportler unter den BHs noch einen Vorteil: der Verschluss ist häufig vorne und entsprechend schnell und leicht zu öffnen. Hier ist der Ausstieg ohne langes rückwärtiges Gefummel blitzartig zu machen. Auch nicht schlecht.

Georg Scherer

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