Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2019 II

Dodo, der kleine Drachenjunge

Von Laurin Rogan, Klasse 4a, Hebelschule, Nollingen  

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Der kleine Drachenjunge Dodo saß in seinem Zimmer und träumte vor sich hin. Er sah ganz traurig aus. Sein Lieblingsessen, selbst gebackene Feuerkekse von seiner Mutter, hat er nicht angerührt. Auch sein Lieblingsgetränk, brodelnde Lavamilch, wollte er nicht
trinken. Riesige Tränen kullerten über sein niedliches Drachengesicht und seine rosaroten Schuppen. Du fragst dich bestimmt, warum Dodo rosarote Schuppen hat und warum er so traurig ist, stimmt’s? Ich verrate es dir.

An diesem Tag schien die Sonne und Dodo konnte nicht nach draußen mit seinen Freunden spielen, weil er eine nervige Sonnenallergie hatte. Es geschah genau vor vier Monaten, als er mit seinen Freunden, der lustigen Luzie, dem furchteinflößenden Franz und dem trotteligen Thorsten, Fußball spielte und schrecklichen Durst hatte. Weil er seinen Lavasaft schon ausgetrunken hatte, tat er etwas, was kein Drache tun durfte. Er wollte aus dem verwunschenen Fluss Wasser trinken. Dodos Eltern, die erfahrene Emma und der gutmütige Gustav, erzählten ihm schon als Baby die Geschichte vom verwunschenen Fluss. Ein Fluch würde den Drachen heimsuchen, wenn er aus dem Fluss trank. Die Wirkung von dem Fluch sei bei jedem Drachen anders. Die lustige Luzie, der furchteinflößende Franz und der trottelige Thorsten warnten ihn, nicht aus dem Fluss zu trinken, aber Dodo war ein sehr sturer Drache und hielt diese Geschichte für ein Märchen.

Dodo flog zum verwunschenen Fluss und trank und trank und trank. Plötzlich wurde ihm übel und er fiel um. Nach zehn Minuten öffnete er seine großen grünen Augen und sah in die erschrockenen Gesichter seiner Freunde. Sie starrten ihn an und Dodo merkte, dass seine schönen eisblauen Schuppen plötzlich rosarot gefärbt waren. Dann fing es auch noch an, fürchterlich am ganzen Drachenkörper zu jucken. Ach herrjemine – was hat Dodo da nur angestellt!

Die lustige Luzie, der furchteinflößende Franz und der trottelige Thorsten flogen ganz schnell gemeinsam mit Dodo zur Drachenhöhle auf den Lavaberg zurück. Als sie in der Höhle ankamen, hörte das Jucken sofort auf. Dodo fand schnell heraus, dass er die Sonne meiden musste, damit es nicht juckte. Seine Eltern waren nicht sehr böse mit ihrem Sohn, weil er aus dem verwunschenen Fluss getrunken hatte. Sie hatten mehr Mitleid mit ihm. Dodo fand die rosaroten Schuppen sehr peinlich, aber die Sonne vermisste er mehr.

In den kommenden Wochen wurde Dodo immer trauriger und trauriger. Jetzt kannst du sicher verstehen, warum Dodo so traurig in seinem Zimmer saß. Die lustige Luzie, der furchteinflößende Franz und der trottelige Thorsten besuchten Dodo regelmäßig, wenn die Sonne schien, und spielten mit ihm lustige Spiele. Seine Freunde und Dodos Eltern recherchierten täglich erfolglos im Drachen-Net, wie man den Fluch brechen könnte.

Eines Tages kamen seine Freunde wieder bei Sonnenschein zu Besuch und sie spielten Steine-Fangi. Die Spielregeln funktionierten so: Es gab einen Werfer und drei Fänger. Der Werfer musste 22 Steine nacheinander so weit wie möglich schleudern, und die Fänger mussten versuchen, die Steine zu fangen. Wer am meisten Steine fing, war der Sieger. Die Steine sammelten sie meistens im Felsental. Als der trottelige Thorsten werfen wollte, griff er aus Versehen nicht in den Sack, in dem die Steine lagen, sondern daneben in den Schulrucksack von Dodo. Dort packte er das große Tintenfass und schleuderte es in Richtung lustiger Luzie, furchteinflößendem Franz und Dodo.

Was glaubst du, passiert jetzt? Lies weiter. Zum Glück war Dodo ein sehr, sehr schlechter Fänger im Steine Fangi. Er fing das Tintenfass nicht, sondern stattdessen schlug das Tintenfass mit einem lautstarken "Doing" auf seinen Kopf. Das Tintenfass zerbrach und die Tinte verteilte sich über den ganzen Drachenkörper. Als die lustige Luzie, der furchteinflößende Franz und der trottelige Thorsten Dodo erschrocken ansahen, rissen alle drei ihre Augen weit auf. Dann fingen sie gleichzeitig an zu jubeln, stürmten auf Dodo zu und umarmten ihn. Dodo war völlig verwirrt und wusste nicht, was plötzlich los war. Seine Freunde zerrten ihn nach draußen. Dodo wehrte sich zuerst, aber dann wurde er plötzlich ganz ruhig, als er merkte, dass er die Sonne vor der Drachenhöhle in seinem Gesicht spürte und es sich so anfühlte wie früher – warm und weich. Er sah an sich herab und konnte es kaum fassen – seine eisblauen Schuppen glänzten in der Sonne. Die Tinte hatte den Fluch gebrochen.

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