EDITORIAL: Editorial Knöferl
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"Beeeee-Zeeeettiiiii!" Wenn der Schlachtruf der Zisch-Kinder über den Parkplatz der Badischen Zeitung in Freiburg donnert, dann freue ich mich jedes Mal. Dann ist wieder eine Schulklasse zu Besuch bei uns und dann ist Leben in der Bude. Seit zehn Jahren zischen wir von der BZ jetzt. Und wir zischen immer noch gerne mit euch. Denn es macht uns Zeitungsleuten großen Spaß, wenn wir sehen, wie sehr sich Kinder für die Zeitung interessieren. Manche Erwachsenen finden diese Zeitung nämlich gar nicht mehr so toll. Sie finden es viel cooler, ihre Nachrichten auf ihrem Handy oder auf dem Computerbildschirm zu lesen. Ihr Kinder seid da anders. Ihr schaut erst einmal in die Zeitung rein und beschäftigt euch mit den Inhalten. Und dann habt ihr natürlich ganz viele Fragen. Die beantworten wir euch wirklich gerne – wenn wir können. Denn manchmal sind eure Fragen so umwerfend direkt, dass die Antwort echt schwer zu finden ist. Das liegt auch daran, dass wir schon lange gar nicht mehr über Dinge nachgedacht haben, die mit der Zeitung zu tun haben. Sie sind für uns normal. Und ihr Kinder erinnert uns dann daran, dass wir über diese Fragen einmal wieder nachdenken müssten.
Wir Zeitungsleute finden, dass die Zeitung ein ganz tolles Medium ist, um daraus zu lernen, wie Nachrichten funktionieren. Und wir finden auch, es ist sehr wichtig, dass ihr das lernt. Deshalb wollen wir auch in Zukunft gerne gemeinsam mit euch zischen. Und ganz laut "Beeeee-Zeeeettiiiii!" brüllen.
zehn Jahre "Zisch" – man könnte an dieser Stelle jetzt das Hohelied auf ein Erfolgsprojekt anstimmen. Wollen wir aber gar nicht. Weil: Es geht gar nicht um Erfolg oder Misserfolg. Denn Zisch ist in allererster Linie ein pädagogisches Projekt. Da steht zum einen die Förderung der Lesekompetenz im Fokus. Lesen und das Gelesene verstehen zu können, das ist nach wie vor unabdingbar, auch wenn einem so manche gesellschaftliche Entwicklung etwas Anderes suggeriert.
Zisch zielt aber auch noch in eine andere Richtung: auf Medienkompetenz und hier zuvorderst auf die Frage: Wie funktionieren Nachrichten eigentlich? Für die Grundausbildung in Sachen Medienkompetenz eignet sich nichts besser als die gedruckte Tageszeitung. Sie hat – im Gegensatz zu elektronischen und digitalen Medien – einen Anfang und ein Ende. Man kann das Tempo, in dem man sie nutzt, vollkommen selbst bestimmen. Wenn eine Zeitung gut gemacht ist, ist die Gewichtung der Themen genauso selbsterklärend, wie die Nachrichten selbst es sind. Das alles ist ideal für Kinder, die ja gerade erst dabei sind, hinauszugehen in eine Nachrichtenwelt, die immer größer und immer unstrukturierter wird.
Zisch, das sind aber nicht nur Kinder, das sind auch engagierte Lehrer, die mit viel Herzblut bei dem Projekt mitmachen. Weil es ihnen wichtig ist, dass die Medien in einer Mediengesellschaft im Unterricht nicht zu kurz kommen. Das ist klug, weil weitsichtig. Und an dieser Stelle ein dickes Dankeschön wert.
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