Rund 6000 Kaimane leben in den Lagunen von Rio de Janeiro, doch ihr Lebensraum schrumpft. Vermüllung und Wohnungsbau setzen ihnen zu. Der Biologe Ricardo Freitas beschützt die Tiere auf eigene Faust.
Ricardo Freitas steht auf einer Fußgängerbrücke in Rios westlichem Stadtteil Recreio und betrachtet einen stinkenden Kanal mit schmutzig grauem Wasser. In der Brühe dösen circa zwei Dutzend Kaimane. Sie warten darauf, dass Passanten vorbeikommen und etwas zu Essen runterschmeißen.
Freitas runzelt die Stirn. "Die Stadt verändert die Gewohnheiten der Tiere", sagt er. "Die Kaimane sind die letzten großen Raubtiere Rios. Es sind stolze Tiere. Aber nun leben sie in einer Kloake und werden gefüttert. Die Menschen glauben, sie würden ihnen damit Gutes tun."
Der 42-jährige Freitas ist Biologe mit dem Spezialgebiet Reptilien und ...