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Ein Dorf des Friedens

  • Leah Skusa, Klasse 8c & Deutsch-

  • Fr, 27. April 2012
    Schülertexte

     

Israel-Palästina-Konflikt.

Als wir uns im Unterricht mit Zeitungsfotos beschäftigt haben, ist mir ein bestimmtes Bild aufgefallen: Ein kleines Kind, das mit dem Abzug eines Maschinengewehrs spielt. Erschreckend, schockierend und ein wenig traurig. Sofort denke ich an den Israel-Palästina-Konflikt, der bei mir ähnliche Gefühle hervorruft. Da meine Mutter regelmäßig Dienstreisen nach Palästina unternimmt und mir viel davon berichtet, weiß ich ein wenig darüber.

Wenn man ein bisschen zum Israel-Palästina-Konflikt recherchiert, stößt man auf ein sehr interessantes Projekt: Neve Shalom/Wahat Al-Salam, ein israelisch-palästinensisches Dorf an der Grenze zwischen der Westbank und Israel, zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Dort leben Israelis und Palästinenser in Frieden miteinander. Das Dorf wurde 1972 von Bruno Hussar gegründet, damals lebte dort erst eine Familie, 2001 waren es schon 40. Das Dorf soll zeigen, dass Zusammenleben und Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinensern möglich sind. Kinder und Jugendliche wachsen dort zweisprachig auf: In der Schule lernen sie sowohl Arabisch als auch Hebräisch – eine Ausnahme in Israel.

Naomi Mark, heute 25 Jahre alt, ist in Neve Shalom/Wahat Al-Salam (kurz: NSWAS) aufgewachsen und bereut es nicht, beide Sprachen gelernt zu haben. Sie arbeitet in einem israelischen Gefängnis, in dem vor allem Palästinenser gefangen gehalten werden. "Es ist sehr, sehr wichtig die Sprache zu sprechen. Ich glaube nicht, dass irgendjemand, der nicht Arabisch spricht, diese Arbeit machen könnte", meint sie.

Während ihrer Kindheit hat Naomi viel gelernt. Im Gegensatz zu vielen anderen Israelis kann sie die Vorurteile gegenüber Palästinensern überwinden. Dass es außerhalb des Dorfes einen heftigen Streit zwischen Arabern und Juden gab, begriff sie erst im Laufe ihrer Kindheit. Für sie war es selbstverständlich, Arabisch zu sprechen und arabische Freunde zu haben: "Meine Kindergärtnerin war arabischer Herkunft, also war es ganz natürlich für mich, dass alles halb Arabisch und halb Hebräisch war." Heute ist Naomi stolz darauf, in NSWAS gelebt zu haben, und setzt sich, als gutes Beispiel vorangehend, für den Frieden zwischen Israelis und Palästinensern ein.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. April 2012: PDF-Version herunterladen

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