In Indien haben die Menschen andere Bräuche und Feste als wir in Deutschland. So feiern die meisten Inder kein Ostern, sondern ein farbenfrohes Frühlingsfest, das "Holi" genannt wird. Das Holi-Fest ist eines der ältesten, größten und sicherlich das farbenprächtigste aller indischen Feste. Es dauert zwei bis zehn Tage und beginnt am Vollmondtag des Monats Phalguna, der bei uns im Februar oder März liegt. Durch den Hinduismus, das ist die Religion in Indien, gehört jeder Hindu einer Kaste an. Das ist eine Bevölkerungsgruppe, die die Menschen ihr Leben lang haben. Wenn aber Holi gefeiert wird, spielen Alter, Stand und Geschlecht keine Rolle.
Das Holi Fest wird auch Fest der Farben genannt, da sich die Inder mit Farbpulver, das sich "Gulal" nennt, und gefärbtem Wasser überschütten. Dadurch erkennt man die Menschen fast nicht mehr, und die Klasse wird aufgehoben. Alle Menschen sind gleich, sie umarmen sich und wünschen sich ein frohes Fest.
In Deutschland ist das Fest mittlerweile auch angekommen, allerdings als Festival ohne religiösen Hintergrund. Das Fest wird von Jugendlichen in ganz Deutschland mit elektronischer Musik gefeiert. Dabei werfen auch sie Farbpulver zum Himmel und überschütten sich damit. Durch die vielen verschiedenen Farben entsteht ein wunderschönes Bild.
Da die Farben aber nicht so gesund zum Einatmen sind, benutzen viele einen Mundschutz. Das Holi Colour Festival findet zum Beispiel in Berlin, Freiburg, Karlsruhe oder auch München statt. Die Festivals feiert man bei uns wetterbedingt aber im Sommer. Sie sind sehr beliebt.